Petition #FreeWordsTurkey

Börsenverein: „Prozess gegen Asli Erdogan ist eine Farce“

27. Dezember 2016
von Börsenblatt
Am 29. Dezember 2016 beginnt in Istanbul der Prozess gegen die Schriftstellerin und Journalistin Asli Erdogan. Ihr wird vorgeworfen, mit Kolumnen für die prokurdische Zeitung Özgur Gündem die „staatliche Einheit gestört“ zu haben sowie Mitglied in einer terroristischen Vereinigung zu sein. 

Seit über vier Monaten sitzt die Autorin im Gefängnis Bakirköy in Istanbul.
„Der Prozess gegen Asli Erdogan ist eine Farce. Die Vorwürfe gegen sie sind haltlos und entbehren jeder rechtlichen Grundlage, wie uns türkische Juristen bestätigen. Mit dem Prozess soll kein Verbrechen bestraft, sondern eine kritische Stimme zum Schweigen gebracht werden. Eine freie Demokratie braucht mutige Journalisten, Autoren, Verleger und Kulturschaffende, die ihre Meinung frei äußern können. Die Freiheit des Wortes ist ein Menschenrecht und nicht verhandelbar. Wir appellieren dafür, dass die Vorwürfe gegen Asli Erdogan und viele anderen Autoren und Journalisten fallengelassen werden. Außerdem fordern wir die Bundesregierung und die EU-Kommission mit Nachdruck dazu auf, die Meinungsfreiheit in der Türkei und in anderen Ländern endlich kompromisslos einzufordern“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Der Börsenverein setzt sich seit Monaten für die Freilassung von Asli Erdogan und die Lage der Meinungsfreiheit in der Türkei ein. Im November hat Alexander Skipis zusammen mit einigen Autoren und Verlegern eine Mahnwache vor dem Gefängnis in Istanbul initiiert und abgehalten und die sofortige Freilassung der Autorin gefordert. Über 110.000 Menschen haben bereits die Petition #FreeWordsTurkey unterzeichnet, mit der Börsenverein, das PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen die Bundesregierung und die EU-Kommission auffordern, die Meinungsfreiheit in der Türkei entschieden zu verteidigen: www.freewordsturkey.de/petition