Preisentwicklung im KNV-Langzeitvergleich

Bücher kosten zwei Prozent mehr

9. Januar 2014
von Börsenblatt
Das zweite Jahr in Folge zeigt das Preisbarometer bei KNV nach oben: Bücher, die das Barsortiment 2013 auslieferte, kosteten im Schnitt 14,85 Euro – und damit gut zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor.

KNV-Einkaufsleiter Markus Fels sieht in dem Preisanstieg ein gutes Signal, betont allerdings erneut, dass das Niveau noch nicht ausreicht. "Die Entwicklung zielt in die richtige Richtung, sie darf aber gerne noch weitergehen", appelliert er an Verlage. Ein Plus von zwei Prozent könne den Druck, der durch  Kostensteigerungen in den Unternehmen entstanden sei, nicht abfedern.  

Preisentwicklung, die Langzeitperspektive von KNV

Das Barsortiment analysiert die Entwicklung der Ladenpreise seit den 1990er Jahren und schaut dabei, anders als Destatis, nicht nur auf die Bestsellerlisten: Berücksichtigt werden bei der Analyse alle Titel, die das Unternehmen ausliefert, quer durch alle Warengruppen. Dabei zeigte sich laut Fels diesmal unter anderem:

  • Dass der Durchschnittspreis um rund zwei Prozent steigt, gab es seit Jahren nicht. Die Buchbranche liegt damit sogar über dem Gesamtmarkt: Destatis geht davon aus, dass sich die Verbraucherpreise 2013 im Jahresdurchschnitt um 1,5 Prozent erhöht haben. Fels zufolge lief es seit Anfang der 1990er Jahre bisher nur einmal noch besser: 1994; in diesem Jahr stieg der Preispegel um 3,5 Prozent.   
  • Teurer als 2013 waren Bücher zuletzt 2007; für dieses Jahr meldete KNV einen Durchschnittspreis von 15,08 Euro.
  • Wer sich die Langzeitentwicklung anschaut, stellt also fest, dass trotz Anstieg auf 14,85 Euro die Entwicklung noch längst nicht da ist, wo sie einmal war: Zwischen 2000 und 2005 kosteten Bücher laut KNV-Statistik im Schnitt stets mehr als 15 Euro – der Höhepunkt lag im Jahr 2002  (mit einem Wert von 15,62 Euro).
  • Aus Sicht von Markus Fels zeigt die Preiskurve überall nach oben – bei Taschenbüchern und Hardcover-Ausgabe gebe es eine ähnliche Entwicklung, sagt er. Beim Hardcover würde die 20-Euro-Hürde mittlerweile nicht nur von einzelnen, sondern vielen Verlagen mutig übersprungen; zudem beobachtete er, dass Taschenbuchverlage immer häufiger die 9,99 Euro-Preisgrenze nutzten. Fels: "Topseller kosten auch schon auch mal 12 oder 13 Euro".