Preisverleihung Hotlist 2015

Das Beste der Independents

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Hotlist, die sechste: Ausgezeichnet wurde der Zürcher Verlag Lars Müller Publishers für den Bildband "Menschen am CERN", der Berliner AvivA Verlag räumte den Melusine-Huss-Preis ab.

Moderiert von der Journalistin Claudia Cosmo ist am Messefreitagabend zum sechsten Mal (und zum dritten Mal in Folge im Frankfurter Literaturhaus) der Hotlist-Preis für die besten Bücher aus unabhängigen Verlagen vergeben worden.

Der mit 5000 Euro dotierte Hauptpreis geht heuer an den Verlag Lars Müller Publishers (Zürich) für den Bildband "Menschen am CERN" des Fotografen Andri Pol mit Texten von Peter Stamm und Rolf Heuer.

Der Melusine-Huss-Preis geht an den AvivA Verlag (Berlin) für das Buch "Mädchenhimmel" mit Gedichten und Geschichten von Lili Grün (1904−1942). Der Buchhändler-Preis der Hotlist ist mit einem Druckgutschein der Freiburger Graphischen Betriebe im Wert von 4.000 Euro dotiert.

"Wenn es stimmt, dass die Branche im Umbruch ist, geht es um Brüche", sagte Gastgeber Hauke Hückstedt vom Literaturhaus. "Die kleinen, beweglichen Teile gehen dabei eher nicht kaputt." Lilienfeld-Verleger Axel von Ernst, nimmermüder guter Geist hinter den Hotlist-Kulissen, warb in Frankfurt fürs Mittun: "Es ist ja nicht so, dass der Verein der Hotlist aus lauter reichen Männern mit jeweils mehreren Assistentinnen besteht. Wir können jede Art von Hilfe und frische Ideen gebrauchen. Die Hotlist ist schließlich für uns alle da." Nach der Preisverleihung war an der Schönen Aussicht Party angesagt.

Initiiert durch den Blumenbar Verlag erfanden 20 Verlage aus Österreich, Deutschland und der Schweiz 2009 als spontane Aktion die Hotlist − eine "dadaistische Geste" und "rotzfreche Chuzpe", die nicht nur Denis Scheck beeindruckte, der die Moderation der ersten Preisverleihung übernahm. 2014 haben 143 Indie-Verlage aus dem deutschsprachigen Raum Titel eingereicht.