Prinzessin-von-Asturien-Preise 2018

Fred Vargas ausgezeichnet

24. Mai 2018
von Börsenblatt
Die französische Krimiautorin Fred Vargas (i.e. Frédérique Audoin-Rouzeau) erhält den Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Kategorie Literatur. Die spanische Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.

Das hat die Jury entschieden, so eine Presseinformation der Preisstifter. Was in Fred Vargas Romanen heraussteche, sei "die Originalität ihrer Handlungen, die Ironie, mit der sie ihre Figuren beschreibt, die Tiefe ihrer kulturellen Einblicke und ihre überbordende Phantasie, die den Lesern einen beispiellosen literarischen Horizont eröffnet", urteilte die Jury. Ihr Schreiben verbinde Intrigen, Handlung und Reflexion in einem Tempo, das an die charakteristische Musikalität feiner französischer Prosa erinnert. Fred Vargas verkörpere die Erneuerung eines Genres, des Thrillers, zu dem sie brillante Werke, Atmosphären und Settings beisteuert habe, "die ein Œuvre von universellem Umfang ausmachen", so die Jury.

Fred Vargas ist das Pseudonym der französischen Archäologin, Historikerin und Schriftstellerin Frédérique Audoin-Rouzeau, die 1957 in Paris geboren wurde. Ihren ersten Krimi, "Les Jeux de l’amour et de la mort" schrieb sie Mitte der 1980er Jahre. Ihr Künstlername Vargas, den auch ihre Zwillingsschwester und Malerin Jo trägt, ist eine Hommage an die Filmfigur María Vargas, die Ava Gardner in "Die barfüßige Gräfin" (1954) spielte. Bekannt wurde Fred Vargas vor allem durch die Krimireihe um Commissaire Jean-Baptiste Adamsberg. Unter ihrem richtigen Namen hat sie geschichtswissenschaftliche Werke veröffentlicht.

Auf Deutsch liegen Krimis von Fred Vargas bei Blanvalet und Aufbau TB vor, im Oktober erscheint bei Limes "Der Zorn der Einsiedlerin".

Vargas erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Prix Landerneau (2015), mehrfach den International Dagger Award (2006, 2007, 2009, 2013), den Prix Mystère de la critique (1996 und 2000) und den Deutschen Krimi Preis International (1. Platz: 2004; 2. Platz: 2016).