Qualitätssteigerung bei Metadaten übertrifft Prognose

Neues VLB-Preismodell zeigt Wirkung

29. September 2015
von Börsenblatt
Das neue Preismodell wird von der Branche angenommen: Mehr als jeder dritte Titel, der im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) gelistet ist, entspricht nach Angaben der MVB schon jetzt dem neuen Goldstatus und wird deshalb mit einer reduzierten Meldegebühr belohnt. Im November wird erstmals nach dem neuen Anreizsystem abgerechnet.

„Die aktuellen Zahlen übertreffen unsere Prognose. Schon zum Beginn des vierten Quartals liegen wir mehr als 40 Prozent über den von uns gesteckten Zielen für das ganze Jahr 2015. Der Anteil von 35,8 Prozent am Gesamtbestand ist ein guter Zwischenstand, aber gerade in den wichtigen Bereichen Verschlagwortung und Thema-Klassifikation ist noch einiges Potenzial ungenutzt. Gemeinsam mit den Verlagen werden wir deshalb weiterhin intensiv an der Optimierung arbeiten“, erklärt Michael Vogelbacher, der als Leiter der Informationsdienste bei der MVB die Optimierung der Metadaten im VLB verantwortet.

Seit der Erhebung im Frühjahr 2015 hat sich die Datenqualität im VLB weiterhin in allen zentralen Angaben verbessert. „Die teilweise erheblichen Zuwachsraten sind für uns ein Beleg dafür, dass die Branche verstanden hat, wie wichtig Metadaten für den wirtschaftlichen Erfolg und für die Kundenzufriedenheit  sind“, so MVB-Geschäftsführer Ronald Schild. „Besonders erfreulich für den Handel ist die deutliche Steigerung der so elementaren Lieferbarkeitsangabe. Bleibt zu hoffen, dass die Angaben auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei der Verschlagwortung noch ordentlich zulegen“, ergänzt Kyra Dreher, Geschäftsführerin des Sortimenter-Ausschusses.

Aktuelle Zahlen im Überblick

Die Vergleichswerte zu den statusrelevanten Angaben im VLB beziehen sich auf den Datenbestand zu Ende März bzw. Ende September 2015:

  • Lieferbarkeitsangabe: von 60,5 auf 86,5 Prozent
  • Autor / Urheber: von 93,9 auf 94,3 Prozent
  • Cover: von 75,3 auf 77,0 Prozent
  • Produktsprache: von 95,1 auf  95,8 Prozent
  • Umfangsangabe: von 92,1 auf 93,7 Prozent
  • Verschlagwortung: von 47,4 auf 60,9 Prozent
  • Hauptbeschreibung: von 68,6 auf 74,3 Prozent
  • Thema-Klassifikation: von 12,9 auf 28,3 Prozent

Im November werden die Gebühren für die Titelmeldungen im VLB erstmals nach dem neuen Anreizsystem abgerechnet, das eine hohe Datenqualität belohnt. Bis dahin haben Verlage noch einen Monat Zeit, um ihre Metadaten auf den Goldstatus anzuheben – vorausgesetzt, sie haben die Lieferbarkeit für ihre Titel in den ersten drei Quartalen diesen Jahres jeweils aktualisiert.

Thema-Klassifikation bearbeiten

Auch bei der Thema-Klassifikation sind die Zuwachsraten zwar hoch, allerdings ist der Status Quo noch nicht zufriedenstellend, denn noch nicht einmal jeder dritte Titel kann über diese detaillierte, international gültige Systematik gefunden werden. Für die Gebührenberechnung zum Stichtag im November 2015 werden nur Thema-Subject-Codes berücksichtigt, die die Verlage selbst vergeben haben. Angaben, die durch die ursprünglich zur Orientierung der Verlage automatisierte Übersetzung der Warengruppeninformationen noch im VLB hinterlegt sind, werden seit dem Frühjahr zusätzlich gekennzeichnet. So erkennen die Verlage, wo Handlungsbedarf besteht.

VLB-Services: Metadatenmanagement als Dienstleistung

Die Anforderungen an Verlage, Buchhandlungen und Bibliotheken in Bezug auf Qualität und Geschwindigkeit bei der Erstellung, Spezifikation, Veredelung und Distribution von Metadaten steigen permanent. Für Marktteilnehmer, die die dafür notwendigen, immer umfassenderen Konzepte und Lösungen nicht selbst entwickeln können oder möchten, bietet das Team von VLB-Services umfassende Unterstützung bei der Datenpflege. Die Dienstleistungen reichen von der redaktionellen Pflege der Titeldaten über ihren automatisierten Versand inklusive Erfolgskontrolle bis hin zu Schulungen und Beratungen.