Ravensburger Bilanz

Kinder- und Jugendbuch um ein halbes Prozent auf 61,7 Millionen Euro gesteigert

26. April 2010
von Börsenblatt
Die Ravensburger Unternehmensgruppe hat ihren konsolidierten Umsatz 2009 um 1,9 % auf 293,3 Millionen Euro gesteigert. Das gab die AG soeben auf ihrer Bilanzpressekonferenz in Stuttgart bekannt. Wachstum erzielte sie vor allem mit Kinder- und Jugendbüchern und dem Freizeitpark Ravensburger Spieleland.

Nach hohen Wachstumsraten durch Sondereditionen, die im Ravensburger Jubiläumsjahr 2008 veröffentlicht wurden, konnte der Geschäftsbereich Kinder- und Jugendbuch 2009  den Umsatz  "nur" um 0,5 % auf 61,7 Millionen Euro verbessern. Stärkstes Segment war mit 10,1 % Steigerung das Kinder- und Jugendsachbuch. Die Sachbuchreihe „Wieso?Weshalb?Warum?“ wuchs um 3,7 %,  die Kleinkindreihe „ministeps®“ legte um 4,9 % zu, teilte Pressesprecher Heinrich Hüntelmann mit.

Während das Geschäft mit Spielen, Puzzles und Kreativprodukten im Inland und in den meisten europäischen Ländern konstant blieb, verringerten sich die Umsätze in Spanien, England, in der Schweiz und in Osteuropa aufgrund der Finanzkrise und wegen des starken Euros.

Das Jahresergebnis der Unternehmensgruppe nach Steuern lag um 9,7 Millionen Euro über dem Vorjahr und belief sich auf 34,0 Millionen Euro. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 11,6 %. Die Verbesserung begründete Vorstandssprecher Karsten Schmidt mit „vorausschauendem Kostenmanagement, einem starken Weihnachtsgeschäft und erheblichen nicht-operativen Sondereffekten.“

Der Start ins vergangene Geschäftsjahr wurde vor allem im Ausland, wo Ravensburger rund die Hälfte seiner Umsätze tätigt, von rückläufigen Spielwarenmärkten überschattet. Der Handel reagierte, baute Bestände ab, um Liquidität zu schonen, und bestellte weniger Ware. Der Umsatz des größten Geschäftsbereichs von Ravensburger Spiele, Puzzle, Beschäftigung – lag per September 7 % unter Vorjahr. Diesen Rückstand holte der Bereich in seiner verkaufsstärksten Saison, dem vierten Quartal, mit 5 % Plus zum Vorjahr fast wieder auf und erreichte mit minus 2,5 % knapp die Zahlen des Vorjahres. Vor allem traditionelle Spiele und Kreativprodukte waren bei den Käufern gefragt.

Das Unternehmen hatte jedoch schon in der Jahresmitte für schwierige Zeiten vorgesorgt: Es fuhr Marketingbudgets und Warenbestände zurück und veranlasste den Abbau von Überstunden und Urlaubsüberhängen, um Personalkosten einzusparen. „Vorausschauendes Kostenmanagement und ein deutlicher Umsatzsprung im vierten Quartal haben uns geholfen, das Jahr 2009 mit einem guten Ergebnis abzuschließen“, sagte Schmidt auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Finanzvorstand Jörg-Viggo Müller ergänzte: „Zudem hatten nicht-operative, positive Sondereffekte wie die Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen einen deutlichen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung.“

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand der Ravensburger AG mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Der Handel ordere zufriedenstellend, neue Produktlinien und Innovationen kämen gut an. Beim Ergebnis erwarte man jedoch einen Rückgang durch steigende Rohstoffpreise und durch Marketingbudgets, die nach den Sparmaßnahmen wieder erhöht würden. Außerdem fielen die nicht-operativen Sondereffekte des vergangenen Jahres weg.