Sächsische Buchhandelskette im Insolvenzverfahren

Vier weitere Filialen von Schließung bedroht

23. Juli 2013
von Börsenblatt
Nach dem Insolvenzantrag der B.I.S. Buchhandel in Sachsen GmbH ist die Zukunft von vier derzeit noch arbeitenden Standorten offen.
Wie die „Leipziger Volkszeitung" berichtete, wurde den 14 B.I.S.- Mitarbeiterinnen letzte Woche auf einer Betriebsversammlung in Wurzen von einem Vertreter des vorläufigen Insolvenzverwalters mitgeteilt, dass mit einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens frühestens im September zu rechnen sei. Aufgrund dieser Einschätzung sowie der seit Mai ausstehenden Lohnzahlungen haben erste Mitarbeiterinnen bereits fristlos gekündigt; weite Teile der Belegschaft prüfen nach Informationen von boersenblatt.net derzeit diesen Schritt. Der Hintergrund: Arbeitnehmer erhalten lediglich für den Zeitraum von drei Monaten Insolvenzgeld – für das dem Beschluss über die Eröffnung des Verfahrens vorausgehende Quartal.

Kommt es zu einer Kündigung der verbliebenen Belegschaft zum 31. Juli, müssten – nach den bereits geschlossenen Standorten Grimma und Döbeln – zum 1. August auch die Filialen in Borna, Wurzen, Torgau und Mittweida dichtmachen. Ein Schritt, den die Mitarbeiterinnen, trotz stark eingeschränktem Geschäftsbetrieb, bis zuletzt zu umgehen suchten.

Nach Informationen von "LVZ" und boersenblatt.net erwägen Mitarbeiterinnen in Borna, Torgau und Wurzen eine Übernahme der Geschäfte unter eigener Regie – ein Neustart, der jedoch erst nach überstandenem Insolvenzverfahren möglich wäre. Der vom Amtsgericht Leipzig zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Jürgen Wallner (Kanzlei Wallner Weiß) wollte sich auf Anfrage derzeit nicht zu „verfahrensinternen Details" äußern.