Schaufensterwettbewerb

Hessen auf ein paar Quadratmetern

25. Mai 2016
von Börsenblatt
Am vergangenen Dienstag wurden im Frankfurter Haus des Buches die Buchhandlungen ausgezeichnet, die im Wettbewerb "Schaufenster Hessen" die interessantesten Schaufenster gestaltet hatten. Der Regionalia-Wettbewerb ging in diesem Jahr in die dritte Runde.

Die sechs Verlage Axel Dielmann, Größenwahn, Henrich Editionen, pmv Peter Meyer Verlag, Societätsverlag und Waldemar Kramer  hatten zu dem Wettbewerb aufrgerufen und schon im Februar Buchhändler zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, bei der, launig moderiert, Novitäten zum Thema Hessen aus den sechs hessischen Verlagen vorgestellt wurden.

Die Buchhändler konnten je eine Tüte mit den vorgestellten Büchern mitnehmen, obendrauf ein Plakat mit dem Schriftzug "Heimat erlesen", mit dem der Börsenverein den Handel mit Regionalia unterstützt. Mit der Büchertüte verbunden war die Anregung, damit ein Schaufenster zu gestalten − und die Einladung, sich mit einem Foto am Wettbewerb zu beteiligen. Von den mehr als 30 interessierten Buchhandlungen schickten allerdings nur sechs ihre Fotos von den Fenstern ein. Annette Sievers (Peter Meyer Verlag), Sewastos Sampsounis (Größenwahn Verlag) und Julia Linke (Henrich Editionen) von den preisauslobenden Verlagen durften nun zwei der drei Preisträgerinnen im Frankfurter Haus des Buches begrüßen, unterstützt von Anke Simon von der jüngst gegründeten IG Regionalia im Börsenverein.

Die Auszeichnung für den ersten Platz errang Claudia Vester für die Buchhandlung am Rathaus in Eschborn, den zweiten Platz errang die Buchhandlung Libra in Oberursel, der dritte Platz ging an Buchhandlung Eulenspiegel, Hochheim. Gewonnen haben dennoch sicher alle Buchhandlungen, die teilgenommen haben.

Übereinstimmend konnten die Buchhändlerinnen berichten, dass die Schaufenster zur Region von den Kunden stark wahrgenommen werden. Die Mühe lohnt sich also (nicht nur wegen des Präsentkorb-Preises mit hessischen Leckereien), und auch wenn das Schmücken des Fensters gymnastischen Einsatz im engen Einstieg fordert oder das geöffnete Fenster den Eingang vorübergehend verkleinert. In der Natur der Sache liegt, "Heimat" jeweils eigen zu definieren – weshalb Annemarie Schneider, deren Buchhandlung Eulenspiegel in der Nähe der hessischen Landesgrenze liegt, dafür plädierte, auch Bücher von Verlagen aus Rheinland-Pfalz zuzulassen. 

Die Buchhandlung Libra regte die waldreiche Umgebung von Oberursel zu einer Wanderlust-Deko an: Mit Äpfeln, Wanderschuhen, Äbbelwoibembel und gerahmten "Erinnerungsfotos". Die Buchhandlung am Rathaus in Eschborn spielte mit den blauweißen Farben und schönen Non-Books. Annette Sievers betonte noch einmal, wie frei Thema und Gestaltung sein können – oder wie es Annemarie Schneider mit einem Dialektzitat im Schaufenster ausdrückte: "Die Welt is voller Möschlischkeiten". 

Zu den zweiten Regionalbuchtagen Heimat erlesen (15. bis 30. September) können Buchhändler bundesweit das Thema Heimat im Handel spielen. Der Börsenverein unterstützt den Handel mit Plakaten (Motive passend zu Veranstaltungsthemen hier) und Verlage mit Werbematerial, z.B. Druckdaten für Aufkleber.