Schluss für die Schröersche in Berlin

Das Ende einer Wohnzimmerbuchhandlung

24. Juli 2017
von Börsenblatt
Nach sieben Jahren soll Schluss sein: Margarete Haimberger gibt Ende August ihre Schröersche Buchhandlung in Berlin auf – aus wirtschaftlichen Gründen.

Die Buchhandlung Schröer besteht in Berlin seit August 2010 und setzt ihren Schwerpunkt auf Literatur. "Man hätte mit Blick auf den Umsatz vielleicht mehr draus machen können", sagt Haimberger heute – den Plan habe sie jedoch nie recht verfolgt. "Ich habe die Buchhandlung als Wohnzimmerbuchhandlung eingerichtet, mir ging es immer eher um die Leseförderung als um die reinen Zahlen." Langfristig betrachtet würden die Kosten ihre persönlichen Ressourcen übersteigen – deshalb höre sie jetzt auf. Ihre Bilanz, trotz allem: "Es war eine schöne Zeit."   

Die Wurzeln der Buchhandlung sind am Niederrhein zu finden. Haimberger, Ende 50, stammt aus einer Buchhändlerfamilie – den Grundstein für die Tradition hatte ihr Großvater Heinrich Schröer 1909 in Kevelaer gelegt. 2010 zog sie nach Berlin und startete auf 40 Quadratmetern in Schöneberg nach altem Vorbild eine neue Schröersche Buchhandlung, die sie allein betrieb (ohne Mitarbeiter). Zum letzten Mal geöffnet ist sie nach Angaben von Haimberger am 31. August.