Bücher sind mit einem Umsatzanteil von durchschnittlich 76 Prozent nach wie vor wichtigstes Standbein der Verlage. Die
Buchumsätze entwickeln sich konstant; bereits das zweite Jahr in Folge gewannen sie 0,3 Prozent hinzu. Auch hier sind es wieder die Verlage der Größenklasse zwischen 250.000 und 500.000 Euro, die besonders gute Zahlen vorlegen: Ihre Bucherlöse kletterten um 13 Prozent – und das bei einem Buchanteil von 96 Prozent am Gesamtumsatz. Das andere Ende der Skala besetzen die Kleinverlage mit 125.000 Euro Jahresumsatz. Sie blicken auf ein Minus von 16 Prozent im Kerngeschäft zurück – und erwirtschaften 97 Prozent ihrer Einnahmen mit Büchern.
Betrachtet man die Entwicklung im Buchgeschäft nach der Spezialisierung der Verlage, liefern auch hier wieder die Ratgeberverlage ein besonders gutes Ergebnis ab. Sie haben im vergangenen Jahr 2,3 Prozent mehr Umsatz mit Büchern gemacht, gefolgt von den belletristischen Verlagen, die sich um 0,8 Prozent steigern konnten. Die rote Laterne geht erneut an die Verlage mit religiöser Literatur (minus 1,9 Prozent) sowie an die Sachbuchverlage (minus 0,9 Prozent).
Nach wie vor setzen die Verlage auf das
Taschenbuch, laut Schnellumfrage allerdings mit rückläufiger Tendenz beim Umsatz: Insgesamt lag der Anteil der Taschenbücher an den gesamten Einnahmen der Verlage bei 29,5 Prozent (2010: 34 und 2009: 36 Prozent). Die höchsten Einbußen im Taschenbuchgeschäft – von 35,7 Prozent auf 27,4 Prozent – registrierten Verlage mit weniger als einer Million Euro Umsatz.
Erstmals wurde 2011 nach der
Struktur des Buchumsatzes gefragt, der sich in der Umfrage gliedert in gedruckte Bücher, Hörbücher und Hörspiel sowie E-Books. 136 Bögen konnten hierzu ausgewertet werden – mit folgenden Ergebnissen:
- Gedruckte Bücher machten 2011 mit 82 Prozent den Löwenanteil des Umsatzes mit Büchern aus.
- Das Audio-Segment kam auf ein Plus von 14,4 Prozent. Sein Beitrag zum Buchumsatz ist von 0,93 Prozent 2010 auf ein Prozent im Jahr 2011 gestiegen.
- Einnahmen mit E-Books verzeichneten 50 von 136 Verlagen. Ihre Erlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr fast verfünffacht (plus 378,5 Prozent). Zum Buchumsatz steuern elektronische Bücher einen Beitrag von 0,7 Prozent bei (2010: 0,15 Prozent).
- Mit belletristischen Büchern werden 64 Prozent der Buchumsätze generiert, Fach- und wissenschaftliche Titel tragen 17 Prozent bei.
Online-Dienste stellen neben den
E-Books das dynamischste Wachstumsfeld der Verlage dar. Um 14 Prozent arbeiteten sie sich 2011 nach oben. Damit schwächt sich die Steigerungsrate langsam ab (2010: 17 Prozent). Der größte Batzen der Online-Erlöse entfällt auf die Großverlage mit Einnahmen von 25 Millionen Euro und mehr. 5,3 Prozent ihrer Einnahmen erzielten diese Unternehmen digital. Differenziert nach Spezialisierung, ist dieses Geschäftsfeld für Fachbuch- und wissenschaftliche Verlage am wichtigsten (Umsatzanteil: 13,2 Prozent).