Wie sieht Ihre Geschäftsidee, Ihr Geschäftskonzept aus? Unsere Geschäftsidee war zu Beginn einfach gestrickt: Literatur und Autoren in einem Programm zu veröffentlichen, hinter dem wir drei duotinctaner einstimmig stehen – das ist wiederum gar nicht so einfach ... Da wir aber die E-Book-Herstellung selbst übernehmen, hat sich ergeben, dass wir für kleinere Verlage diese Dienstleistung anbieten und diese Titel (Print und E-Book) dann auch im duotincta-Shop anbieten. Deshalb werden wir uns ab 2016 zusätzlich darauf konzentrieren, die Webseite dahingehend auszubauen, unseren Partnerverlagen eine Präsentations- und Vertriebsplattform neben den üblichen Kanälen zu bieten, eine Plattform, die den Lesern ein vielseitiges Programm jenseits der Steuerung durch Algorithmen erschließt.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf dem Markt ein? Wo sehen Sie die Stärken Ihres Unternehmens im Wettbewerb? Mit all dem Überschwang des jungen Start-ups und voller Zuversicht: gut. Wie jeder andere Verlag verweisen wir bei unseren Stärken auf unser Programm und unsere engagierten Autoren, die unseren Idealismus teilen. Da gibt es Dominik Forster, der in der Präventionsarbeit gegen Crystal Meth tätig ist und seine Vergangenheit als Abhängiger, Dealer und Häftling in crystal.klar verarbeitet hat. Oder auch Frank O. Rudkoffsky mit Dezemberfieber, der jüngst im Buchreport veröffentlicht worden ist. Beide haben schon im Vorfeld der Veröffentlichung durch ihr Engagement für Aufmerksamkeit gesorgt. Neben diesen Newcomern haben wir aber auch Routiniers, beispielsweise die bereits neunfach veröffentlichte Autorin Katharina Gerwens, die mit Gerlinde Gerlach und der Tanz der Tierchen im duotincta-Programm neue Wege beschreitet.
Unsere Stärken liegen darin begründet, dass wir zusammen über zwanzig Jahre Buchhandelserfahrung haben, im digitalen Bereich, also auch der Webseitenbetreuung, autark, kreativ und flexibel sind und uns auf unsere Partnerbuchhandlungen verlassen können. Ganz wichtig ist natürlich der Schulterschluss mit unseren Partnerverlagen. Phase I des Partnerprogramms startet im Herbst.
Welche Plattformen für Networking, für den Erfahrungsaustausch mit Kollegen wollen Sie im Verband nutzen? Warum möchten Sie zunächst "reinschnuppern" und nicht gleich ordentliches Mitglied im Börsenverein werden? Ich möchte jetzt nicht Schillers "Drum prüfe …" zitieren, aber vor der Hochzeit findet ja auch erst einmal die Verlobung statt … Wie eingangs schon gesagt, sehen wir die Notwendigkeit einer starken Interessenvertretung für den Buchhandel, weshalb die Hochzeit sicherlich nicht auf wackeligen Beinen steht. Das Schnupperangebot hingegen ist attraktiv, bietet einen guten Einstieg und stellt im Angesicht all der Forderungen, die von allen Seiten auftreten, gerade für ein Start-up im Kulturbereich eine Erleichterung dar. Deshalb die Bitte, das Angebot unbedingt aufrecht zu erhalten. Die Plattform schlechthin wird für uns der AkV sein.
Jürgen Volk ist gelernter Kaufmann und studierte Allgemeine Rhetorik, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Tübingen. Er war in verschiedenen Bereichen der Kulturbranche tätig, u. a. am Landestheater Tübingen, in der Ausstellungsorganisation des Centre Pompidou. Vor der Veröffentlichung seines ersten Romans "Unbedingt" im Plöttner Verlag (Leipzig) war er als Bereichsleitung Marketing/Vertrieb für den Verlag Schnell und Steiner tätig.
Aktuell ist der Wahlberliner und Mitbegründer des Verlags duotincta für Marketing und Vertrieb verantwortlich, arbeitet freischaffend als Lektor, schreibt an seinem zweiten Roman und brütet über der Doktorarbeit.
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