Dieter Wellershoff verfolgte mit seinen Arbeiten das Konzept eines "neuen Realismus" und galt zugleich als ein Meister der psychologischen Figurenzeichnung. Seinen ersten Roman, "Ein schöner Tag", veröffentlichte er im Jahre 1966: es folgten zahlreiche weitere Romane, unter denen "Der Liebeswunsch" hervorstach. Das Buch wurde von der Kritik (auch von Marcel Reich-Ranicki) hoch gelobt und war der größte Verkaufserfolg des Autors. Wellershoff, der sich stark mit den Einflüssen der Gesellschaft auf den Einzelnen befasste, schrieb auch eine Reihe von Hörspielen und Fernseh-Szenarien, in denen es um Gewalterfahrungen ging.
Geboren wurde Dieter Wellershoff am 3. November 1925 in Neuss am Rhein. Er wuchs in Grevenbroich auf, nahm am Krieg teil und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg studierte er Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte in Bonn. Von 1959 bis 1981 war Wellershoff bei Kiepenheuer & Witsch als Lektor und Redakteur tätig; danach lebte er als freier Autor und Dozent.