Schweizer Literaturpreise 2018 vergeben

Schweizer Grand Prix Literatur für Anna Felder

22. Januar 2018
von Börsenblatt
Die Tessiner Autorin Anna Felder erhält den mit 40.000 Franken dotierten Schweizer Grand Prix Literatur 2018, "für die Originalität ihres Gesamtwerks mit seinem subtilen Stil, geprägt von Menschlichkeit und Humor", so die Mitteilung der Preisstifter. Der Spezialpreis Übersetzung geht an Yla Margrit von Dach − zudem werden sieben Schweizer Literaturpreise 2018 vergeben.

Anna Felder wurde 1937 in Lugano geboren. Sie hat in Zürich und Paris studiert und mit einer Arbeit zu Eugenio Montale promoviert. Heute lebt sie in Aarau und im Tessin. Von ihrem ersten, 1970 erschienenen Roman "Quasi Heimweh" bis zu den 2017 veröffentlichten Kurzgeschichten des Bandes Liquida habe Anna Felder ein Werk geschaffen, "das durch seine Poesie und Musikalität, seinen feinen Humor und seinen genauen Blick auf die Menschen und die Natur besticht", so die Presseinformation. "Ihre Themen sind unspektakulär: Es geht um Beziehungen zwischen Menschen, aber auch um Dinge und Orte des täglichen Lebens. In subtilem Wechsel zwischen direkter und indirekter Rede, Dialog und Erzählung präsentieren sich ihre Texte mit zauberhafter Leichtigkeit und Virtuosität", heißt es weiter.

Weitere Auszeichnungen:

Der ebenfalls mit 40.000 Franken dotierte Spezialpreis Übersetzung 2018 geht an Yla Margrit von Dach. Die Literaturübersetzerin und Autorin wurde 1946 geboren und lebt in Biel und Paris. Ihre mehrfach ausgezeichneten Übersetzungen haben zur Bekanntheit französischsprachiger Autoren – insbesondere aus der Romandie – im deutschsprachigen Raum beigetragen. Dazu gehören Nicolas Bouvier, Catherine Safonoff, Marius Popescu und Michel Layaz. Mit ihren Übersetzungen und den Workshops, die sie in der Schweiz und im Ausland durchgeführt hat, trage sie zur Anerkennung der Literaturübersetzung als eigenständige Kunstform bei.

Schweizer Literaturpreise 2018:

Die Eidgenössische Jury für Literatur hat folgende und Preisträger (Dotierung: je 25.000 Franken) für ihre 2017 erschienenen Werke ausgezeichnet:

  • Fabiano Alborghetti: "Maiser" (Marcos y Marcos)
  • Dumenic Andry: "Sablun" (Chasa Editura Rumantscha)
  • Michael Fehr: "Glanz und Schatten" (Der gesunde Menschenversand)
  • Baptiste Gaillard: "Un domaine des corpuscules" (Hippocampe Editions)
  • Yael Inokai: "Mahlstrom" (Edition Blau bei Rotpunktverlag)
  • Friederike Kretzen: "Schule der Indienfahrer" (Stroemfeld Verlag)
  • Jérôme Meizoz: "Faire le garçon" (Editions Zoé)

Zu den Auszeichnungen

Das Schweizer Bundesamt für Kultur vergibt jedes Jahr die Schweizer Literaturpreise. Der Schweizer Grand Prix Literatur zeichnet das Gesamtwerk eines Autors aus. Der Spezialpreis Übersetzung wird im Wechsel mit dem Spezialpreis Vermittlung alle zwei Jahre vergeben − beide sind mit je 40.000 Franken dotiert.

Zusätzlich werden jährlich Preise für im vergangenen Jahr erschienene Einzelwerke ausgeschrieben. Die Preisträger erhalten je 25.000 Franken und werden durch spezifische Förderungsmassnahmen unterstützt, die ihre Werke auf nationaler Ebene bekannt machen sollen. So werden in der ganzen Schweiz Lesungen organisiert, die es den Autoren ermöglichen, ihr Publikum über die Sprachgrenzen hinaus zu erweitern.

Die Preisverleihung der Schweizer Literaturpreise findet am 15. Februar, um 18.00 Uhr in der Nationalbibliothek in Bern statt.

Informationen zu den ausgezeichneten Werken sowie Biografien der Preisträgerinnen und Preisträger finden sich unter: www.literaturpreise.ch. Informationen zur Lesereise 2018 finde sich hier.