Welche Filialen dies sein könnten, wollte Niemann nicht sagen. Es gibt aber offenbar Pläne, einige der bisherigen Lesensart-Filialen als Moderne Anquariate unter der Marke Lesensart weiterzuführen. Ein entsprechendes Logo hat die Agentur Linx Crossmarketing (München) für Niemann Consulting entwickelt, wie auf der Webseite von Linx gemeldet. Nach Angaben des Geschäftsführers Chiva K. Tafazzoli habe der Auftraggeber den Wunsch geäußert, das Logo an das Lesensart-Logo anzulehnen, um für Kunden einen Wiedererkennungswert zu erreichen. Dabei habe es sich zunächst um einen einmaligen Auftrag gehandelt, so Tafazzoli. Anders als mit der Lesensart Rüdiger Wenk GmbH habe man mit Niemann Consulting bislang keinen Dienstleistungsvertrag für Marketing und CI (etwa Entwurf von Werbemitteln für die Filialen) vereinbart.
Die am 1. Juni an Niemann verkaufte Filiale Lengerich soll Niemann zufolge als Buchhandlung weitergeführt werden. Wie Niemann weiter sagte, seien auch andere Filialen von Lesensart verkauft worden, die zum Teil als Buchhandlungen weitergeführt werden sollen. Dass Verkaufsflächen von LesensArt-Filialen von Weltbild an das Unternehmen Schum Euro-Shop untervermietet und die Filialen dadurch aufgelöst worden sind, hatte boersenblatt.net bereits gemeldet.
Inwieweit es geschäftliche Beziehungen zwischen der Lesensart Rüdiger Wenk GmbH und der Niemann Consulting GmbH gibt, ist offen. Auffällig ist jedenfalls, dass die Niemann Consulting in genau demselben Haus in Emsdetten residiert, in das Rüdiger Wenk im August 2014 den LesensArt-Firmensitz von Berlin aus verlegt hatte: Am Stadtpark 14. Am 3. Februar 2015 wurde der LesensArt-Firmensitz dann nach Ahaus verlegt. Die Niemann Consulting, die bisher auf den Medizin- und Dentalbereich fokussiert war, hat erst am 17. Juni als zusätzlichen Unternehmensgegenstand "das Betreiben von Buchläden und die Übernahme solcher" ins Handelsregister eintragen lassen.