Spanische Auszeichnung

Asturien-Preis an Richard Ford

15. Juni 2016
von Börsenblatt
Der US-Schriftsteller Richard Ford erhält den mit 50.000 Euro dotierten spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis 2016 in der Kategorie Literatur. Das gab die Jury heute in Oviedo bekannt.

Richard Fords Werk sei Teil der großen Tradition amerikanischer Romane im 20. Jahrhundert, urteilte die Jury. Ford, den eine Liebe zum Detail auszeichne, sei ein großer Chronist der amerikanischen Gesellschaft. Die Jury führt die vier Romane über den Sportreporter und späteren Immoblienmakler Frank Bascombe an, darunter etwa "Der Sportreporter" (1986) und "Die Lage des Landes" (2006). Auf Deutsch erschien zuletzt bei Hanser Berlin der Bascombe-Roman "Frank" (2015).

Ford wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Für "Unabhängigkeitstag" (1995), ebenfalls mit dem Protagonisten Bascombe, hatte er 1995 sowohl den Pulitzer-Preis als auch den PEN/Faulkner Award gewonnen.

Richard Ford, geboren 1944 in Jackson, Mississippi, schloss sein Literaturstudium 1966 an der Michigan State University ab. Ein anschließendes Jurastudium barch er nach einem Semester ab, 1970 erlangte er einen Master of Fine Arts an der University of California. Seinen ersten Roman "A Piece of My Heart" veröffentlichte er 1976 (dt.: "Ein Stück meines Herzens"). Nebenbei versuchte sich Ford ab 1981 als Sportreporter, wandte sich dann aber wieder ganz der Schriftstellerei zu. Mit "Der Sportreporter" stellte sich schließlich der verdiente Erfolg ein.

Die Prinzessin-von-Asturien-Preise werden in acht Kategorien vergeben, darunter auch Literatur. Die Beratungen der Jurys laufen von Mai bis September, daher werden die einzelnen Preisträger (Einzelpersonen, Institutionen oder Gruppen aus der ganzen Welt) getrennt bekann gegeben. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 50.000 Euro dotiert, zudem erhält jeder Preisträger eine Skulptur, die von Joan Miró entworfen wurde.