Spezial Kinder- und Jugendbuch: Umfrage

Wie werden Leseanfänger zu Lustlesern?

17. September 2015
von Börsenblatt
"Wenn wir Kinder im Grundschulalter nicht für das eigenständige Lesen gewinnen, verlieren wir sie ganz" - boersenblatt.net nimmt die Feststellung von Renate Reichstein, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, auf und fragt: Was können Verleger und Buchhändler tun, damit Leseanfänger zu  Lustlesern werden?

Gabriele Polzer, Buchhandlung Tatzelwurm in Frankfurt
Man muss Kinder als Kunden ernstnehmen und eine entsprechend gute Beratung anbieten. Wir kümmern uns hier in der Buchhandlung sehr um Kinder und sprechen nicht nur mit den Erwachsenen über sie. Oft liegen Welten zwischen den Vorstellungen von Kindern und Erwachsenen. Das muss man erkennen – und auf Kinderwünsche eingehen: Man muss Kindern zeigen, was eine Buchhandlung zu bieten hat. Deshalb laden wir regelmäßig auch Schulklassen zu uns ein.

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John Dieckmann, Vertriebsleiter im Thienemann-Esslinger Verlag
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Sven Wallrodt, Buchhandlung Krumulus in Berlin
Viele Leselernbücher sind leider nicht besonders einfallsreich und oft auch lieblos gestaltet. Da ist es für uns wichtig, vor allem die Titel im Laden herauszustellen, die anders – besser – sind. Doch das Problem beginnt auch schon während der Vorlesezeit: Erwachsene lesen ihren Kindern oft nicht das vor, was diese tatsächlich interessiert. Da bräuchte es etwas mehr Offenheit bei der Auswahl, denn Vorlesen ist ein zentraler Schlüssel, um Leselust zu wecken. Wichtig ist es zudem, als Buchhandlung mit Kitas und Schulen zu kooperieren und Kinder zu Leseclubs einzuladen. Die Übergänge zwischen klassischen und digitalen Medien sollten wir vereinfachen.

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Die Lesemotivation bei Leseanfängern kann mit neugierig machenden, animierenden Inhalten entscheidend gesteigert werden. Zur Motivation sollten außerdem auch andere Medien, wie das Internet, mit einbezogen werden. Es ist wichtig, dass Erstlesebücher nicht nur ermutigen, sondern auch Hemmschwellen abbauen, die Lesefertigkeit fördern und zur Auseinandersetzung mit dem Inhalt eines Textes anregen.

Alessandra Trenkle, Buchhandlung Phantasia in Planegg
Man muss Kinder Schritt für Schritt ans Lesen heranführen – und darf sie dabei nicht überfordern. Gut ist es, wenn Kinder beim Lesen kleine Passagen selbst übernehmen können, wobei die Geschichte nicht ins Stocken geraten sollte. Wir bieten über das Internet ein Buch-Abo an, das Kinder individuell mit den passenden Büchern begleitet.

Kathy Heyer, Programmleitung Kinderbuch bei Coppenrath
Ob Leseanfänger zu Lustlesern werden, hängt von vielen Einflüssen ab, vor allem vom Umgang mit Büchern und Buchinhalten im Elternhaus. Als Verlag können und müssen wir diese Entwicklung natürlich begleiten: Es gilt, frühzeitig an das Thema Buch mit all seinen Facetten heranzuführen – das beginnt im Kleinkindalter und findet im Bilderbuch seine Fortsetzung. Zeitgemäße, zielgruppengerechte Inhalte und Illustrationen sind die Minimalanforderung, die begleitende Unterstützung für den Handel und andere Multiplikatoren ist ein Muss, damit Titel mit Potenzial überhaupt den Käufer erreichen.

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Isa-Maria Röhrig-Roth, Programmleitung des Arena Verlags
Lesen lernen ist einer der spannendsten und wichtigsten Entwicklungsschritte eines Kindes. Nach dem Stadium des Vorlesens und Vermittelns ist es der selbständige Eintritt in die Welt der „Großen“. Das Kind entdeckt eine Welt, die nun plötzlich weit über das individuelle Erleben hinausgeht und schier endlos erscheint.
Lesen lernen ist ein großes Abenteuer, also sollte es auch immer Spannung und Spaß bedeuten. Im optimalsten Fall ist es der Beginn einer langen, wunderbaren Lesereise.

Martin Bethke, verlegerischer Geschäftsführer des Ravensburger Buchverlags
Mit witzigen Charakteren und frechen Inhalten, die auch mal in Richtung ›Rotzschleimtorte‹ gehen, lassen sich die Kids zum Lesen und Weiterlesen motivieren.

Andrea Deyerling-Baier, Pressechefin bei Gerstenberg
Neben den erzählenden Büchern sollten unbedingt – besonders für Jungen – Sachbücher eingesetzt werden, da sie über die Sachthemen in der Regel viel einfacher an Texte heranzuführen sind als über fiktionale Geschichten.

Carina Fuchs, Pressereferentin beim Loewe Verlag
Erstleseliteratur muss den Leselernprozess aktiv unterstützen: fördern und fordern, aber keinesfalls überfordern – um die Motivation zum Weiterlesen nicht zu gefährden. Denn das wichtigste Stichwort in Sachen Leseförderung ist Motivation. Nur, wenn Kinder bereits während des Lesenlernens Freude an den erzählten Geschichten haben, werden sie später als geübte Leser zum Buch greifen.

Ina Lutterbüse, Kinder- und Jugendbuchlektorin im Kosmos Verlag
Kinder zu Lustlesern zu machen: Das erreicht man am besten, indem man sie schon im Kindergartenalter – so früh wie möglich – durch regel¬mäßiges Vorlesen an tollen Stoffen teilhaben lässt. Dabei ist es wichtig, dass auch Väter ihren Söhnen und Töchtern vorlesen, damit Kinder von -Anfang an vermittelt bekommen, dass Lesen nichts per se Weibliches ist. Mit Beginn der Grundschulzeit folgen die ersten Schritte des gemeinsamen Lesens – das können fiktive Stoffe, Kindersachbücher, Comics oder Zeitschriften sein. Auch bedeutsam: Gelassenheit gegenüber digitalen Medien.

Mascha Schwarz, Verlegerin des Tulipan Verlags
Auch wenn Kinder schon selbst lesen können, wird das gemeinsame Lesen und Vorlesen nicht langweilig, denn gemeinsam erlebte Bücherabenteuer bleiben immer etwas Besonderes. Leseanfänger brauchen Geschichten, die ihnen so viel Spaß machen, dass sie immer weiterlesen möchten – trotz der Schwierigkeiten, sich im Buchstaben¬wirrwarr zurechtzufinden. Darum ist es wichtig, Kinder auch inhaltlich zu fordern. Also: Keine Angst vor Charakteren und Geschichten, die aus der Rolle fallen.