Springer Science + Business Media

Springer SBM: Komplettverkauf rückt näher

16. Oktober 2009
von Börsenblatt
Springer Science + Business Media soll nun offenbar komplett an einen neuen Investor verkauft werden. Wie das Online-Nachrichtenportal Reuters meldet, hätten dies die Eigentümer Cinven und Candover beschlossen. Springer-Chef Derk Haank wird mit den Worten zitiert: "Für eine Weile hielt man uns für unterfinanziert, nun wird man uns für mehr als gut finanziert betrachten - ein Komplettverkauf ist daher die bevorzugte Lösung."

Cinven und Candover wollten zunächst einen Minderheitsanteil von 49 Prozent verkaufen, erhielten aber nur Angebote, die weit unter der gewünschten Verkaufssumme von 500 Millionen Euro lagen (in früheren Berichten wurden Gebote von 380 Millionen Euro genannt).

Wie boersenblatt.net auf der Buchmesse erfahren konnte, sind noch mehrere Bieter im Rennen, darunter auch der schwedische Investor EQT. Sollte EQT den Zuschlag erhalten, könnte der Geschäftsbereich B 2 B (Springer Business Media) zur Disposition stehen und weiterverkauft werden - aber das ist derzeit nicht mehr als Spekulation. Wahrscheinlich ist, dass die Transaktion in Kürze erfolgt.

Derk Haank legt Wert darauf, dass der geplante Eigentumswechsel nicht in Zusammenhang mit der Unternehmensentwicklung gebracht wird. "Wir sind ein gesundes Unternehmen, das gute Ergebnisse erzielt." Finanzierungsbedarf hätten allein die Finanzinvestoren Cinven und Candover.

Bei der Übernahme von BertelsmannSpringer vor fünf Jahren hatte die britische Bank Barclays einen Kredit bereit gestellt. Dieser Kredit kann nun durch den Verkauf ausgelöst werden, bevor eine teure Anschlussfinanzierung nach Ablauf des Kreditvertrags notwendig werden könnte.

Für Springer ist ein Komplettverkauf die bessere Lösung: Animositäten zwischen den Eignern, die sich nachteilig auf das operative Geschäft auswirken könnten, lassen sich so vermeiden.