Stationäres Sortiment gestärkt

Versandhandel mit Büchern geht im dritten Quartal um mehr als ein Fünftel zurück

31. Oktober 2014
von Börsenblatt
Sie gehören zu den drei stärksten und beliebtesten Warengruppen im Online-Business – und dennoch ist der Umsatz mit Büchern im dritten Quartal 2014 um 21,7 Prozent auf 1,018 Milliarden Euro gesunken. Das teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mit.

Gero Furchheim, Präsident des bevh, sieht den Grund für den deutlichen Rückgang beim Bücherkauf von Juli bis September unter anderem darin, dass Konsumenten zunehmend auf E-Books ausweichen würden. Die tauchten in der Warenstatistik dann nicht mehr unter "Bücher", sondern unter "Dienstleistungen" auf. Weil E-Books weniger kosten würden als gedruckte Bücher, ginge den Händlern aber auch Umsatz verloren, wird Furchheim im "Tagesspiegel" zitiert. Zudem sei der Trend zu erkennen, dass sich der stationäre Buchhandel seinen Platz zurückerkämpft. Die neuen Ladenkonzepte seien moderner, schicker und weniger staubig. Das komme gut an, so Furchheim.

Auch bei den übrigen Zahlen mussten sich die Online- und Versandhändler in Bescheidenheit üben: Das Wachstum über alle Warengruppen hinweg bewegte sich lediglich bei zwei Prozent. Insgesamt wurden 11,9 Milliarden Euro eingespielt (drittes Quartal 2013: 11,6 Milliarden Euro). Als starke Warengruppen erwiesen sich Bekleidung (2,81 Milliarden Euro, plus 2,5 Prozent) sowie Unterhaltungselektronik (1,214 Milliarden Euro, plus 23,6 Prozent).

Die Jahresprognose korrigieren die Versandhändler nach den vorliegenden Quartalszahlen klar nach unten, da auch der interaktive Handel das deutlich gedämpfte Konsumklima im Jahresverlauf zu spüren bekommen habe. Der bevh sieht für 2014 nur noch ein ein- statt ein zweistelliges Wachstum, das jedoch über dem Wachstum des Einzelhandels insgesamt liegen werde. Der Interaktive Handel habe sich einen so hohen Anteil am Einzelhandel erarbeitet, dass konjunkturelle Schwankungen das langfristige Wachstum überlagerten, heißt es.