Studie "Familie, Interaktion & Medien"

Medien und Jugendliche: Bücher behaupten sich

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Die aktuelle Studie "Familie, Interaktion & Medien" des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest befasst sich mit der Mediennutzung und Kommunikation innerhalb der Familien. Mit einbezogen auch Bücher – ein Ergebnis: je jünger die Kinder, desto höher die Leseintensität.

In der Mediennutzung der 3–19-Jährigen führen zwar laut Studie Fernsehen, Telefon, Radio, Internet, MP3-Dateien und CDs. Aber Bücher können sich im Mittelfeld einreihen: 53 Prozent der Altersgruppe lesen (oder lassen sich vorlesen) mindestens mehrmals wöchentlich Bücher; dabei Jungen 46 Prozent und Mädchen 59 Prozent. Dieser Anteil nimmt der Studie zufolge mit dem Alter aber deutlich ab: Bei den 3-5-Jährigen sind es noch 87 Prozent, bei den 6–11-Jährigen 54 Prozent und bei den 12–19-Jährigen dann 38 Prozent. Bei den bis zu 5-Jährigen liegt die Quote der Bücherleser an erster Stelle der Mediennutzung, noch vor dem sonst dominanten Fernsehen.

Weiter wurde in der Studie danach gefragt, über welche Medienthemen von 3–19-jährigen Kindern und Jugendlichen in Familien mindestens mehrmals in der Woche geredet wird. An erster Stelle auch hier das Fernsehen (64 Prozent der Jugendlichen), gefolgt von Gesprächen über den Umfang der Mediennutzung (41 Prozent) und immerhin über Bücher (31 Prozent).

Aber während 60 Prozent der 3–5-Jährigen regelmäßig über Bücher im Kreis der Familie sprechen, sind es bei den 6–11-Jährigen noch 36 Prozent und bei den 12–19-Jährigen nur 14 Prozent. Andererseits gewinnt das Internet mit steigendem Alter an Bedeutung als Gesprächsthema (6–11-Jährige: 17 Prozent; 12–19-Jährige: 40 Prozent).

Eltern bis 34 Jahre lesen zu 57 Prozent mindestens mehrmals die Woche Bücher oder lesen diese vor, die 35–44-Jährigen zu 46 Prozent und die ab 45-Jährigen zu 37 Prozent. Mit ihren Eltern zusammen lesen vor allem die jüngeren Kinder, bei den 12-19-Jährigen sind es noch 3 Prozent.

Die FIM-Studie ("Familie, Interaktion & Medien") wurde vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die Studie bietet aktuelle Erkenntnisse zur Kommunikation und Interaktion in deutschen Familien sowie repräsentative Ergebnisse zur Mediennutzung im Familienkontext. Für die Untersuchung wurden alle Mitglieder von 260 Familien mit Kindern zwischen 3 und 19 Jahren persönlich befragt.