Tarifbindung

Verdi: Hugendubel prüft Ausstieg aus dem Arbeitgeberverband

18. September 2012
von Börsenblatt
Die Geschäftsleitung von Hugendubel überlege, aus dem Arbeitgeberverband auszutreten, schreibt der Hugendubel Verdi Blog. Für die Gewerkschaft würde das Tarifflucht bedeuten. Update: Stellungnahme von Hugendubel.

Hugendubel will die Gehälter der Mitarbeiter – bisher in Tarifbindung durch Entgelttarifvertrag und Manteltarifvertrag – deutlich absenken, heißt es in dem Hugendubel Verdi Blog. Deshalb wolle die Geschäftsleitung von Hugendubel aus dem Arbeitgeberverband austreten, um so der Tarifbindung zu entkommen – also: um "Tarifflucht zu begehen". Dies sei aus "üblicherweise gut unterrichteten Kreisen" zu vernehmen.

"Das hat schon eine Pikanterie", kommentierte Stefan Kraft, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi für den Buchhandel/Verlage in Bayern, gegenüber boersenblatt.net. "Wir haben am 17. Oktober Gehaltstarifverhandlungen und Hugendubel-Geschäftsführer Thomas Nitz ist Verhandlungsführer der Arbeitgeber". Ein Sprecher von Hugendubel sagte, dass an den "Gerüchten nichts dran" ist.

Wenn ein Arbeitgeber ankündige, eventuell aus dem Arbeitgeberverband auszusteigen, heißt es im Verdi-Blog weiter, wolle er mit dieser Drohung vor allem Angst machen und so von den Beschäftigten Zugeständnisse einfordern und durchsetzen. Die Konsequenzen aus diesen Drohungen seien unter anderem "massive Gehaltskürzungen", die Streichung von Zuschlägen und Urlaubs-/Weihnachtsgeld, längere und "fremdbestimmte" Arbeitszeiten.