Umfrage zu beliebtesten Weihnachtsgeschenken

Süßigkeiten lassen Bücher hinter sich

23. Oktober 2017
von Börsenblatt
Bücher führen laut einer Umfrage der Marktforscher von Deloitte in diesem Jahr nicht das Ranking der beliebtesten Weihnachtsgeschenke an − den Spitzenplatz müssen sie danach Süßigkeiten überlassen. Die Verbraucher wollen zu Weihnachten mit durchschnittlich 484 Euro etwas mehr ausgeben als 2016 (464 Euro) − für Geschenke sollen dabei 241 Euro abfallen.

Zwar wollen 41 Prozent der Befragten Bücher verschenken, 38 Prozent würden gerne welche bekommen, fasst Deloitte in einer Mitteilung zusammen. Aber begehrter seien in diesem Jahr Süßigkeiten: Rund 44 Prozent würden sich über Pralinen freuen, knapp 41 Prozent haben gute Aussichten darauf. Anders als im Vorjahr sei Bargeld nicht mehr so begehrt (26 Prozent; im Vorjahr wünschten sich 52 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen Bargeld zu Weihnachten), verschenken wollen allerdings 38 Prozent der Befragten Bargeld. Ähnliches gelte für Gutscheine (von 33 Prozent gewünscht, von knappen 40 Prozent avisiert), während kosmetische Artikel nahezu eine Deckungsgleichheit aufweisen (33%/34%).

Stationärer Einzelhandel bleibt beliebt

"Der Einzelhandel wurde bereits mehrmals abgeschrieben, bleibt aber dennoch Einkaufsziel Nummer eins bei den Verbrauchern. Die Vorteile des Online-Einkaufs werden von den Menschen aber immer mehr geschätzt. Es bestehen jedoch teilweise noch Bedenken wegen des Datenschutzes und sicherer Bezahlmethoden", erklärt Karsten Hollasch, Partner und Leiter Consumer Business bei Deloitte.

Zwei Drittel der Verbraucher planen in der Weihnachtssaison 2017, ihre Geschenke hauptsächlich im stationären Handel zu kaufen. Am häufigsten wollen sie dabei zu Büchern, Kosmetik und edlen Süßwaren greifen. Karsten Hollasch: "Wie im letzten Jahr übersteigen die geplanten Käufe vor Ort die Online-Ausgaben, in diesem Jahr sogar noch deutlicher als 2016."

Kauf hauptsächlich im November

  • Deutlich über ein Drittel der Konsumenten habe sich vorgenommen, die Geschenke bereits im November zu besorgen.
  • Spezielle Verkaufstage, wie der Black Friday, spielen für deutsche Käufer so gut wie keine Rolle, so die Marktforscher. Nur knapp über zwei Prozent der Befragten planen an einem dieser Tage ihre Geschenke zu kaufen.
  • Anfang Dezember wollen gut 25 Prozent der Befragten ihre Geschenke besorgen. Dabei vor allem in lokalen Fachgeschäften, aber auch in Kaufhäusern. Ein Grund: Die Käufer schätzen die hohe Beratungskompetenz, den unkomplizierten Umtausch sowie das einfache Bezahlen.
  • Doch auch das Internet bleibe ein stark frequentierter Weihnachts-Marktplatz. Seine Vorteile: bessere Vergleichsmöglichkeiten, attraktivere Preise, mehr Zeitersparnis – und natürlich die 24/7-Öffnungszeiten.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Mit 43 Prozent ist die Zahl der Frauen, die sich über Bücher freuen, um elf Prozentpunkte höher als bei Männern. Diese liegen dagegen beim Bargeld um vier Prozentpunkte vorn (41 Prozent). Dass Kosmetik bei Frauen beliebter ist (42 Prozent), scheint offensichtlich – aber immerhin können sich auch 24 Prozent der Männer hierfür begeistern. Ganze 41 Prozent der Männer mögen Schokolade, bei den Frauen sind es 46 Prozent. Gleichermaßen bei beiden Geschlechtern beliebt sind Gutscheine (M: 32 Prozent, W: 34 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr scheinen sich die Präferenzen der Geschlechter einander etwas angenähert zu haben. Signifikante Unterschiede gebe es etwa bei Technik: Bei Konsolen, PCs und externer Hardware liegen Männer klar vorn. Frauen hingegen führen deutlich bei Beautyprodukten, Kochutensilien und Schmuck. Bei Kleidung dagegen herrsche fast Übereinstimmung.

Top-10-Wunschzettel (Frage: Welches dieser Geschenke wünschen Sie sich?)

Frauen
1. Schokolade (46%)
2. Bücher (43%)
3. Kosmetika/Parfüms (42%)
4. Bargeld (36%)
5. Geschenkgutscheine (34%)
6. Beauty (24%)
7. Schmuck (21%)
8. CD (19%)
9. DVD (19%)
10. Food & Drink (18%)

Männer
1. Schokolade (41%)
2. Bargeld (41%)
3. Bücher (32%)
4. Geschenkgutscheine (32%)
5. Food & Drink (25%)
6. Kosmetika/Parfüms (24%)
7. DVD (22%)
8. CD (20%)
9. Kleidung/Schuhe (18%)
10. Games (17%)

Bücher dominieren bei Kindern

  • Bei Teenagern liegt Bargeld (33 Prozent) ganz vorn, gefolgt von Büchern (minus fünf Prozentpunkte gegenüber 2016), Gutscheinen, Süßigkeiten und Konsolen.
  • Aufsteiger bei Kindern unter zwölf Jahren sind traditionelle Spiele (Vorjahr 10 Prozent, jetzt 28 Prozent), insgesamt dominieren Bücher vor Puppen/Plüschtieren und pädagogischem Spielzeug.

Inspirationen für Weihnachtsgeschenke finden die Verbraucher in Geschäften, auf Webseiten oder durch Tipps von Bekannten, so ein weiteres Ergebnis. Im Netz seien vor allem Online-Stores und Suchmaschinen häufig verwendete Ressourcen. Soziale Netzwerke werden für den Ideenaustausch oder für Preischecks genutzt. "Für Händler wird es daher immer wichtiger dies bei der Gestaltung ihrer Online-Stores zu berücksichtigen und die damit verbundenen Systeme und Prozesse entsprechend zu gestalten", so die Deloitte-Marktforscher.

Die Befragten wollen in diesem Jahr an Weihnachten durchschnittlich rund 484 Euro für Geschenke, Verpflegung, Reisen und Entertainment ausgeben − vier Prozent mehr als im Vorjahr. "Dies lässt auf ein nach wie vor hohes Verbrauchervertrauen in die allgemeine und individuelle wirtschaftliche Lage schließen", fasst Karsten Hollasch zusammen.

241 Euro sind für Geschenke geplant

Von den durchschnittlich 484 Euro Weihnachtsausgaben sollen 241 Euro in Geschenke fließen (Vorjahr: 233 Euro). Für Essen wollen die Befragten im Schnitt 116 Euro (Vorjahr: 113 Euro), fürs Ausgehen an den Festtagen 48 Euro (Vorjahr: 42 Euro) und für Reisen 79 Euro (Vorjahr: 76 Euro) ausgeben.

Zur Studie

Die Umfrage wurde in mehreren europäischen Ländern durchgeführt − darunter auch Deutschland. In Deutschland wurden in einer repräsentativen Auswahl 760 Personen über anderthalb Wochen bis Anfang Oktober befragt, so Deloitte.