2018, was sind die großen Projekte für den Mitteldeutschen Verlag?
Im neuen Jahr werfen wir ein besonderes Augenmerk auf Literatur und Bilder aus Georgien. Wir veröffentlichen das ungewöhnlichste und humorvollste Buch über das Leben in einem Straflager, geschrieben von Lewan Berdsenischwili. Wir forschen mit Wolfgang Korall in poetischen Bildern nach der Seele des Landes. Und wir entdecken mit Aka Mortschiladses Mammutwerk "Santa Esperanza" eines der größten Leseabenteuer des Jahres: Einen Roman aus 36 Geschichten.
Als kleinerer Verlag bieten Sie eine große Bandbreite an Genres? Wie stemmen Sie das?
Wir arbeiten mit drei festen Mitarbeitern im Lektorat, dies alle Schwerpunkte inhaltlich abdecken. Für besondere Publikationen holen wir uns Spezialisten zur Hilfe. Die breite Themenvielfalt von Sachbuch, Kunst, Literatur bis Reise ist für das Verlagshaus seit Jahren ein gutes Fundament, auch für den Auftritt im Buchhandel. Wichtig ist aber auch die sorgfältige Betreuung jeder einzelnen Publikation. Deswegen bleiben wir gelassen gestresst.
Welche Entwicklungen in der Buchbranche bereiten Ihnen Kopfzerbrechen?
Das Buchhandelssterben gerade im ländlichen Raum beobachten wir mit großer Sorge. Hier schließen nicht nur Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch kulturelle Orte. Wir versuchen noch mehr individuelle Sortimenter für uns als Partnerbuchhandlungen zu gewinnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, risikofrei ein breites und attraktives Angebot vorzuhalten. Wenn Handel und Verlage Hand in Hand arbeiten, dann sind sie stark genug für die kommenden Herausforderungen.
In Ihrem Programm sind ja auch Reiseführer – was war denn Ihre bislang schönste Reise? Auf welche freuen Sie sich?
Eine besonders schöne Reise führte mich von Berlin, Rostock, Schwerin und Rügen nach Hiddensee: In den zwei vergangenen Jahren habe ich dieses Vertretungsgebiet selber bereist um Buchhandel und Menschen noch besser kennenzulernen. 2018 übernimmt das wieder eine tolle Verlagsvertretung und ich muss stattdessen im Elsass fleißig Wein trinken und in Portugal mutig Eintöpfe probieren.
