Umsatz 2016

Einzelhandel hebt Prognose an

22. September 2016
von Börsenblatt
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat auf Basis einer Händlerumfrage seine Umsatzprognose 2016 für den Einzelhandel um einen halben Prozentpunkt auf plus 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angehoben.

Die Einschätzung beruht auf der HDE-Konkjunkturumfrage Sommer 2016 unter 1.100 Handelsunternehmen aller Branchen, teilt der HDE mit. Die Geschäftslage befinde sich auf einem Fünf-Jahreshoch. Deshalb und mit Blick auf die guten Rahmenbedingungen habe man die Umsatzprognose nominal auf plus 2,5 Prozent für 2016 (auf 485,7 Mrd. Euro) angehoben. Real wäre das ein Zuwachs von zwei Prozent.

Plus 2,6 Prozent im ersten Halbjahr

"Die Branche ist mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden. Die Handelsunternehmen beurteilen ihre Lage auf breiter Front positiv", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die niedrigen Zinsen und die gute Beschäftigungslage begünstigen den Konsum. Im ersten Halbjahr konnte die Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 2,6 Prozent verzeichnen.

Insgesamt erwarteten 40 Prozent der befragten Einzelhändler 2016 eine Umsatzsteigerung gegenüber 2015, 35 Prozent einen Rückgang. Bei den Multichannel-Händlern separat betrachtet gingen 53 Prozent von einer Umsatzsteigerung aus, nur 8 Prozent erwarteten einen Rückgang.

Allerdings konnten nicht alle Branchen gleichermaßen profitieren, räumt der HDE ein. "Online- und Multichannel-Handel wachsen, der Bekleidungseinzelhandel steht unter Druck", erläutert Genth. So rechne der Online-Handel im Jahresvergleich mit einem Plus von elf Prozent (auf 44 Mrd. Euro). Der für die Innenstädte wichtige Bekleidungshandel verzeichnete dagegen im ersten Halbjahr ein Umsatzminus von 1,5 Prozent.

Auch der Einzelhandel mit Büchern musste laut HDE (Quelle: Statistisches Bundesamt) im ersten Halbjahr Einbußen hinnehmen: Nominal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent, real um 1,7 Prozent.

Dämpfer für Einkaufszentren und Innenstädte

Nach Standorten betrachtet, hat sich die insbesondere die Geschäftslage in Einkaufszentren im ersten Halbjahr verschlechtert: Das gaben 44 Prozent der Händler an. Dicht danach folgen Innenstädte (41 Prozent) und Innenstadt-Nebenlagen (40 Prozent). Die größten Verbesserungen zeigten städtische Vororte (35 Prozent der Händler sahen eine verbesserte Geschäftslage), ländliche Gemeinden (ebenfalls 35 Prozent) sowie Sonder- und Gewerbegebiete (50 Prozent).