In den fünf Jahre zuvor hatte es jeweils ein Umsatzminus für den französischen Buchhandel gegeben, so das SLF weiter. Die Zahlen stammen vom L'Observatoire de la librairie. Der überdurchschnittliche Zuwachs für das unabhängige Sortiment habe sich schon 2014 abgezeichnet, heißt es − als diese, separat betrachtet, ein Plus von 0,5 Prozent erzielten, während es für den Buchhandel insgesamt ein Minus von 0,5 Prozent gab (siehe auch Archiv: "Die Stärke des unabhängigen Buchhandels"). Bei den Unabhängigen würden sich etwa kulturelle Angebote, Service und Einbindung in die Nachbarschaften auszahlen. Buchhandlungen sind mit 43 Prozent Umsatzanteil der wichtigste Vertriebskanal, berichtet das SLF unter Bezug auf die GfK. In Frankreich gebe es rund 3.000 unabhängige Buchhandlungen.
Im November 2014 hatte das SLF auch eine Kampagne für den unabhängigen Buchhandel gestartet (siehe Archiv: "Die Kleinen in den Fokus rücken").
Nach einzelnen Bereichen sah die Umsatzentwicklung 2015 laut Observatoire gegenüber dem Vorjahr wie folgt aus: Comics (+12,6 Prozent), Ratgeber (+5,2 Prozent), Literatur (+3,6 Prozent), Jugendbücher (+3,6 Prozent) und Universität (+1,7%). Die Geisteswissenschaften und Tourismus blieben stabil, während Schulbücher (-6,3 Prozent) und Kunstbücher (-7,4 Prozent) einen Rückgang verzeichneten.
Laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" verkaufte sich 2015 in Frankreich Michel Houllebecqs "Soumission" ("Unterwerfung") 560.000 Mal, vom neuen Asterix-Album "Papyrus de César" wurden vier Millionen Exemplare abgesetzt. An der Spitze der Sachbuchcharts schaffte es die französische Ausgabe von Giulia Enders "Darm mit Charme" ("Le charme discret de l'intestin"), von dem 455.000 Bücher verkauft wurden.
