Umzug des Ullmann Verlags

Klärung wegen Fördermittel

13. Dezember 2017
von Börsenblatt
Mit der Verlegung des Firmensitzes von Potsdam nach Rheinbreitbach bei Bonn muss die Ullmann Verlagsgruppe möglicherweise regionale Wirtschaftsfördermittel an die Investitionsbank des Landes Brandenburg zurückzahlen − wozu Ullmann grundsätzlich bereit ist. Das Landeswirtschaftsministerium prüft, ob alle Förderfristen bereits abgelaufen sind.

Nach einem Bericht der "Potsdamer Neueste Nachrichten" hat die Ullmann-Gruppe 1,8 Millionen Euro Fördergelder für rund 100 Arbeitsplätze erhalten. Eine Sprecherin des brandenburgischen Landeswirtschaftsministeriums erklärte, da noch nicht alle Bindefristen bezüglich der Förderung abgelaufen seien, werde es eine Anhörung mit der Landesinvestitionsbank ILB wegen möglicher Rückforderungen geben. "Das im Verwaltungsrecht vorgesehene Anhörungsverfahren ist ein absolut üblicher Vorgang, der in Schriftform durchgeführt wird. Insofern wird es keinen mündlichen Anhörungstermin geben", erklärt die Geschäftsleitung von Ullmann Medien auf Anfrage von boersenblatt.net und ergänzt in Bezug auf mögliche Rückzahlungen: "Sollten zum 30.6.2018 einige der Förderfristen noch nicht abgelaufen sein, wird Ullmann Medien diese Gelder selbstverständlich erstatten. Auch das ist aber ein ganz normaler und üblicher Vorgang."

Update, 14. Dezember: Zu den von den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" genannten Zahlen ergänzt die Geschäftsleitung von Ullmann Medien, diese seien nicht korrekt: "In Aussicht gestellt wurden 3,9 Millionen Fördergelder für 98 Mitarbeiter. Abgerufen wurden aber nur 1,855 Millionen für in der Spitze 55 Mitarbeiter."

Wie boersenblatt.net berichtet hat, will Ullmann (h.f. ullmann Publishing, Ullmann Medien Gesellschaft/UMG und Vista Point Verlagsgesellschaft) zum 1. Juli 2018 von Potsdam, wo er seit Februar 2010 seinen Firmensitz hat, nach Rheinbreitbach ziehen. Als Gründe nannte Ullmann, dass im Rheinland die Hauptkunden des Verlags säßen und große Teile der Familie Ullmann dort wohnten. 52 der 54 Mitarbeiter haben eine Änderungskündigung erhalten und können entscheiden, ob sie mit nach Rheinbreitbach umziehen.

Die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichten zudem, dass mehrere Mitarbeiter gegen das Vorgehen Klagen beim Arbeitsgericht eingereicht hätten. Die Geschäftsleitung von Ullmann Medien bestätigt dies: "Von insgesamt 52 Änderungs- und 2 Beendigungskündigungen wurden 6 Kündigungsschutzklagen eingereicht."