Veränderte Kaufgewohnheiten der Studierenden

Wittwer schließt Uni-Buch-Filialen

20. Juni 2018
von Börsenblatt
Die Stuttgarter Buchhandlung Wittwer schließt zum 30. Juni ihre beiden Uni-Buch-Filialen an den Universitäten Hohenheim und Stuttgart (Pfaffenwald). Als Grund führt das Unternehmen die allgemeine Situation auf dem Fachbuchmarkt und veränderte Kaufgewohnheiten der Kunden an.

Für beide Buchhandlungen waren im Frühsommer die Mietverträge ausgelaufen, Verlängerungen hätten angestanden. Diese Option wollte Wittwer prüfen, wie das Unternehmen im März gemeldet hatte (siehe Archiv). Nun hat man sich für eine Schließung der beiden Uni-Buch-Filialen entschieden − die Uni-Buch-Filialen in Hohenheim (150 Quadratmeter) und Pfaffenwald (250 Quadratmeter).

Ausschlaggebend für die Schließung seien in erster Linie die allgemeine Situation auf dem Fachbuchmarkt, aber auch die veränderten Lese- und Kaufgewohnheiten der Kunden, vor allem der Studierenden, teilt Wittwer mit. Branchenüblich orientiere sich diese Kundengruppe zunehmend an digitalen Lehrinhalten bzw. Online-Vertriebswegen.

"Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. An beiden Universitäten gehen damit langjährige gemeinsame Wege zu Ende", so Geschäftsführer Rainer Bartle. "Aber als Wirtschafts­unternehmen haben wir eine Verantwortung allen Filialen und allen Mitarbeitern gegenüber und müssen nach Wirtschaftlichkeit und Zukunftsprognosen entscheiden, um auch weiterhin erfolgreich zu sein. Wir werden uns zukünftig auf unsere drei Standorte in Stuttgart, Ludwigsburg und Sindelfingen konzentrieren und insbesondere im Stammhaus in der Königstraße ein breites Sortiment wissenschaftlicher Bücher vorhalten. Auch durch unseren Onlineshop bieten wir hier den vollen Service."

Rainer Bartle betont, dass für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Filialen individuelle Lösungen gefunden wurden. Sie reichen vom Vorruhestand bis zum Wechsel an einen anderen Standort innerhalb der Verlags- und Sortimentsbuchhandlung.