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Gelesene Leviten

26. Juni 2007
von Börsenblatt
Die Förderung deutscher Übersetzungen ins Ausland ist über-bürokratisiert, ineffizient und geht an den Interessen deutscher wie internationaler Verlage vorbei. Das ist das Fazit einer Podiumsdiskussion zum Thema Übersetzungsförderung, die am vergangenen Sonnabend im Rahmen der Frankfurter Literaturbiennale stattfand.
Besonders das Goethe-Institut, Hauptträger der Übersetzungsförderung, stand dabei in der Kritik des fachkundigen Publikums, das aus Verlagsmitarbeitern aus rund 20 Ländern bestand. Suhrkamp-Rechtechefin Petra Christina Hardt kritisierte vor allem den Verwaltungsaufwand im Antragsprozess. Jean Mattern, Lektor für fremdsprachige Literatur bei Gallimard, betonte, er verzichte bewusst auf jegliche Antragstellung, weil dadurch kostbare Arbeitszeit im Übermaß verschwendet werde für minimale finanzielle Unterstützung. Ähnlich deutlich gingen die Diskussionsteilnehmer mit dem Internet-Portal„Litrix.de“ (Bundeskulturstiftung) sowie den Buchinformationszentren der Frankfurter Buchmesse ins Gericht: Auch hier seien die Arbeitsprozesse zu langwierig, der Informationsaustausch mangelhaft, hiess es. „Wir haben noch keine Lizenz aufgrund der Arbeit von Litrix oder eines BIZ verkauft,“ betonte Kathrin Scheel, Rechtechefin des Schöffling-Verlags.