Verdi fordert Aufnahme von Tarifverhandlungen

Bei Amazon in Leipzig stehen die Zeichen auf Streik

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Rund 460 gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte im Amazon-Logistikzentrum Leipzig haben sich laut Presseberichten in einer Urabstimmung für Streiks ausgesprochen – das sind 97 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder, die ihr Votum abgegeben haben.

Das Quorum für die Abstimmung lag bei 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder (insgesamt 520), wurde also deutlich überschritten. Somit könnte es laut "Leipziger Volkszeitung" (LVZ") erstmals zu einem Streik bei Amazon in Deutschland kommen.

Insgesamt sind rund 1.200 Mitarbeiter fest am Amazon-Standort Leipzig angestellt, 800 Mitarbeiter haben befristete Arbeitsverträge.

Anlass für den Arbeitskampf ist der ergebnislose Abbruch von Sondierungsgesprächen für Tarifverhandlungen, die die Gewerkschaft Verdi gefordert hatte. Die "LVZ" zitiert eine Amazon-Sprecherin, die erklärt hatte, man sehe derzeit zu wenige Gemeinsamkeiten für Verhandlungen. Die Vergütung der Mitarbeiter liege am oberen Ende dessen, was in der Logistik üblich sei. Verdi fordert hingegen einen Abschluss zu den besseren Konditionen des Versand- und Einzelhandels, so die "LVZ".