Verdi vs. Amazon

Der Tarifwunsch geht nicht in Erfüllung

23. Dezember 2013
von Börsenblatt
Sechs Tage haben Amazon-Mitarbeiter in den Versandzentren Leipzig und Bad Hersfeld gestreikt, aber ihr Ziel bleibt offenbar nach wie vor in weiter Ferne: Medienberichten zufolge zeigt sich Amazon eisern und will sich den Tarifforderungen auch weiterhin nicht beugen.
"Es wird immer so hingestellt, als sei ein Tarifvertrag alternativlos, aber das ist nicht so", zitiert dpa Amazon-Sprecher Stefan Rupp. "Wir lernen jeden Tag dazu und hören auf unsere Mitarbeiter." Solange allerdings Verdi auf einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzelhandels poche, fehle hier jede Basis für ein Gespräch.

Als aussichtslos stuft die Gewerkschaft Verdi ihren Kampf um Tarif-Abschluss auf Einzelhandelsniveau dennoch nicht ein. Nach dem Weihnachtgeschäft werde Bilanz gezogen, meldet die dpa - dann überlege man weiter. Immerhin eines habe man jedenfalls erreicht, gratuliert sich Verdi gegenüber der Nachrichtenagentur: Es sei gelungen, Unruhe in die Abläufe zu bringen.

Insgesamt beteiligten sich laut der Gewerkschaft Verdi täglich rund 1.100 Mitarbeiter an der Aktion, am vergangenen Samstag sollen es etwa 650 gewesen sein.