Videomarkt meldet Umsatzverluste

Ein Halbjahr ohne Happy End

17. August 2017
von Börsenblatt
Videoanbieter kämpfen weiter mit Verlusten: Digitale Filme können zwar zulegen, den Rückgang bei DVDs und Blu-rays aber nicht auffangen. Ihre Bilanz für das erste Halbjahr: minus neun Prozent. 

Der Umbau im Videomarkt geht ohne Pause weiter. Auch im ersten Halbjahr mussten die Anbieter wieder mit Verlusten klarkommen: Laut einer Analyse des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (BVV), durchgeführt von GfK Panel Services Deutschland im Auftrag der Filmförderungsanstalt (FFA), sanken ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent – auf insgesamt 593 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2016: 649 Mio. Euro). Zusammengezählt wurden hier die Umsätze aus dem Kauf- und dem Leihmarkt; was die Anbieter mit Abo- oder Video on Demand-Diensten eingespielt haben, bleibt in der Statistik außen vor.  

Die einzelnen Formate und Vertriebsmodelle entwickelten sich, wie zu erwarten, erneut sehr unterschiedlich. Im Überblick: 

  • DVD und Blu-ray bleiben mit einem Umsatzanteil von 88 Prozent die wichtigsten Formate im Kaufmarkt, haben aber schwer zu kämpfen. DVDs verlieren 15 Prozent (Umsatz im ersten Halbjahr 2017: 262 Mio. Euro), Blu-ray-Discs 10 Prozent (163 Mio. Euro). Lichtblick: das im vergangenen Jahr neu einführte Format 4K Ultra HD. Der BVV betont in seiner Bilanz, dass auf die 4K Ultra HD-Discs bereits signifikante Umsätze entfallen würden − und man hier künftig mit einer "stark ansteigenden Nachfrage" rechne.       
  • Das Geschäft mit digitalen Filmen floriert zwar (plus 12 Prozent auf 59 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2017), ist vom Umfang her aber weiterhin nicht mit dem physischen Geschäft vergleichbar. Insgesamt, also die Leihangebote mit eingerechnet, erreichen die Digitalumsätze einen Anteil von 19 Prozent (114 Mio. Euro) − machen also etwa ein Fünftel des Marktes aus.  
  • Der Kaufmarkt verliert im ersten Halbjahr elf Prozent; statt 543 Mio. Euro (wie im erstes Halbjahr 2016) hatten die Anbieter diesmal 485 Mio. Euro in der Kasse.