Sie sind beim Börsenverein Vorsitzende des Wahlausschusses. Was ist Ihr stärkstes Argument bei der Kandidatensuche für den Börsenvereinsvorstand?
Bickel: Das beste Argument ist mein wunderbarer Wahlausschuss-Kollege Rudolf Sommer. Vor allem Kolleginnen können seinem Charme nur selten widerstehen. Auch der Wahlausschuss lebt letztlich vom Einsatz seiner einzelnen Mitglieder – so wie das gesamte Ehrenamt.
Heinrich Riethmüller hat schon im Herbst deutlich gemacht, dass er sich eine zweite Amtszeit als Vorsteher vorstellen könnte. Wäre es wünschenswert, dass sich weitere Kandidaten für das höchste Amt im Verband finden?
Bickel: Es ist gut, wenn Mitglieder die Wahl haben. Aber wenn sich der Vorsteher für eine zweite Amtszeit entscheidet, dann sollte der Wahlausschuss nicht unbedingt aktiv nach einem Gegenkandidaten suchen. Heinrich Riethmüller füllt das Amt sehr souverän aus, vertritt nicht nur, aber sehr wohl auch Sortimentsinteressen – und tut der Branche in seiner Unaufgeregtheit einfach gut. Es gab zwar Stimmen von Kollegen, die meinen, dass er wegen des Expansionskurses der Osianderschen im Süden kein geeigneter Vorsteher sei, doch Alternativvorschläge aus diesen Reihen blieben bislang aus. Ich bin gespannt, ob sich das bis zum Stichtag am 24. März noch ändert.
Auch Schatzmeister Matthias Heinrich will wieder antreten ...
Bickel: Die Position des Schatzmeisters ist ebenfalls mit viel Verantwortung, Einarbeitung und Zeitaufwand verbunden – deshalb bin ich froh, dass auch er für eine Wiederwahl zur Verfügung steht. Die Vorstandsarbeit ist ja laut Satzung ohnehin auf zwei Wahlperioden beziehungsweise sechs Jahre begrenzt.
Wie schwer ist es, Kollegen für ein Vorstandsamt zu motivieren?
Bickel: Vor allem die Zahl der Sortimenter, die es sich erlauben können, so viel Zeit und Kraft ins Ehrenamt zu investieren, ist überschaubar. Detlef Büttner von Lehmanns Media wurde von mir wirklich mit Engelszungen bearbeitet, damit er wieder kandidiert. Aufgrund des digitalen Transformationsprozesses ist es nämlich dringend geboten, auch einen wissenschaftlichen Sortimenter im Vorstand zu haben. Dennoch sollten sich engagierte Kollegen nicht scheuen, den Hut in den Ring zu werfen. Vielleicht gibt es ja da draußen welche, die gern antreten würden und die wir einfach nicht auf dem Schirm haben?
Sie hatten sich 2013 zwei Frauen im Vorstand gewünscht – mit Claudia Reitter von Random House ist es dann doch bei einer geblieben. Wie stehen die Chancen für 2016?
Bickel: Gut! Als potenzielle Nachfolger für die Vorstandsmitglieder Claudia Reitter und Rudolf Frankl, die in den Ruhestand gehen und deshalb nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen, haben wir zwei hochkarätige Frauen im Blick. Wenn sich noch weitere Kolleginnen (oder Kollegen) bewerben wollen: nur zu!
Vorstandswahl 2016: Jetzt Kandidaten vorschlagen
Alle Mitgliedsfirmen sind dazu aufgerufen, Kandidaten für die Vorstandswahl zu nennen. Vorschläge können bis zum 24. März beim Wahlausschuss eingereicht werden:
Franziska Bickel, bickel@vogel-buchhandlung.de,
Buchhandlung Vogel, Roßmarkt 3,
97421 Schweinfurt
Die Bewerber stellen sich im Mai im Börsenblatt vor. Die geheime Wahl erfolgt dann am 24. Juni auf der Hauptversammlung in Leipzig. Briefwahl ist möglich.
Der Vorstand des Börsenvereins setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen, fünf davon werden auf der Hauptversammlung gewählt. Vorsteher und Schatzmeister wählen die Mitglieder dabei direkt ins Amt.
Je zwei Vertreter müssen aus Sortiment und Verlag kommen; der Zwischenbuchhandel muss mit mindestens einem Vorstandsmitglied vertreten sein. Die Vorsitzenden der Fachausschüsse (2015 gewählt) und ein Vertreter der Landesverbände komplettieren den Vorstand.
Für eine zweite Amtszeit (2016 – 2019) kandidieren aus dem aktuellen Vorstand:
Claudia Reitter und Rudolf Frankl treten nicht mehr an. Weitere Infos bei Sarah Harnecker (E-Mail: harnecker@boev.de) und unter www.boersenverein.de/de/portal/Vorstand/158217.
