Weltbild

Jobabbau in Augsburg

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Stimmung der rund 1.900 Weltbild-Mitarbeiter in Augsburg erreicht einen neuen Tiefstand: Bis zu 60 Stellen stünden auf der Kippe, sagte Betriebsrats-Chef Peter Fitz auf Anfrage. Knapp 20 Mitarbeiter hätten ihren Blauen Brief bereits erhalten.
###WERBUNG### Laut Fitz begründete die Geschäftsleitung diese Maßnahme einerseits mit Umsatzrückgängen (Fitz: »Allein im Kataloggeschäft gibt es offenbar ein Minus von zehn Prozent.«). Andererseits spiele aber auch eine »strategische Neuausrichtung des Unternehmens eine Rolle«. Geschäftsführer Carel Halff würde es zwar kategorisch vereinen, dass der Arbeitsplatz-Abbau etwas mit dem geplanten Verkauf zu tun habe. Fritz jedoch bleibt dabei und fragt: »Was denn sonst?« Wie viele Mitarbeiter tatsächlich ihren Hut nehmen müssen, stehe bislang noch nicht fest, so Fitz. Es sei jedoch davon auszugehen, dass es weniger als 60 sein werden, da kein Sozialplan vorliege, der bei einer Zahl ab 60 Mitarbeitern notwendig wäre. Zusätzlich zu den ohnehin geplante Stellen-Kürzungen wolle die Geschäftsleitung über natürliche Fluktuation neuen Spielraum gewinnen. »Letztlich schwebt über jedem von uns ein Damoklesschwert.« Keiner wisse, was dieser Ankündigung folge – vor und erst recht nach dem Verkauf. Fitz: »Möglich, dass dahinter auch eine Salami-Taktik steckt.« Nahezu alle Bereiche des Unternehmens werden im Auftrag der Gesellschafter (14 Diözesen und die Soldatenseelsorge Berlin) seit vergangenem Jahr, genauer: seit dem Beschluss über den Verkauf, geprüft – »peu à peu wird alles durchforstet«, meint Fitz. In der Produktion und Herstellung hatte das scheinbar bereits Folgen: Insgesamt habe es hier 17 betriebsbedingte Kündigungen gegeben, berichtet Fitz; sechs Mitarbeiter davon hätten mittlerweile jedoch Weltbild-intern wechseln können. Nach Angaben von Fitz sollen allein zwei Bereiche vom Jobabbau ausgenommen bleiben: New Media und IT sowie Fulfillment (Lager und Logistik); Lager und Logistik aber nur deshalb, weil »Verträge von Leiharbeitern nicht verlängert wurden.« Das Auslandsgeschäft sei ebenfalls nicht betroffen. »Und zur DBH liegen mir keine Angaben vor.«