WerkZeugs und Leipziger Buchmesse

Offener Brief der Phantastischen Bibliothek

15. September 2016
von Börsenblatt
In die Auseinandersetzung zwischen der Leipziger Buchmesse und der WerkZeugs Kreativ KG um verdoppelte Standgebühren hat sich nun auch die Phantastische Bibliothek Wetzlar mit einem offenen Brief an Oliver Zille eingeschaltet.

Bibliotheks-Vorstand Thomas Le Blanc spricht sich in dem Brief dafür aus, der WerkZeugs Kreativ KG auch weiterhin ihren Stand auf der Leipziger Buchmesse zu ermöglichen. Der offene Brief im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Zille,
 
wir wurden durch einen offenen Brief des Phantastik-Autoren-Netzwerks (PAN) e.V. darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund einer Verdoppelung der Standgebühren der Kommunikationsort, den die Kollegen von WerkZeugs den Phantastik-Autoren geboten haben, voraussichtlich nicht mehr vorhanden sein kann.
 
Wir schließen uns dem Brief der Kollegen von PAN vollinhaltlich an und verweisen auch auf die sehr deutlichen Kommentare zahlreicher Fantasy-Autoren, die etwa auf der Seite des Börsenblatts zu lesen sind. Wie hier gewichtige Umsatzbringer des Buchhandels eine bislang funktionierende Kommunikationsplattform in Leipzig beschreiben, ist beeindruckend.
 
Die Leipziger Buchmesse ist – im Vergleich mit ihrer Frankfurter Schwester – viel stärker auf die Beziehung Autor–Leser ausgerichtet, hat sich diesem Kommunikationsstrang verpflichtet und dient deshalb dem Medium Buch in einer sehr persönlichen Form. Insbesondere die Autoren der vielgelesenen Genres Phantastik, Fantasy und Science Fiction pflegen sehr intensiv die Verbindung zu ihren Lesern und hatten in Leipzig aufgrund des Engagements von WerkZeugs für die Fantasy Leseinsel und deren Autorenlounge einen Treff- und Anlaufpunkt, der nicht nur perfekt organisiert war, sondern auch eine beeindruckende Besucherzahl hatte und auf sympathische Weise der unkomplizierten Kommunikation diente. Die Kollegen von WerkZeugs haben damit über viele Jahre hinweg Dienstleistungen für die gesamte Phantastik-Branche erbracht. Sollte das im kommenden Jahr nicht wieder möglich sein, würde das der Anziehungskraft der Leipziger Buchmesse deutlich schaden.

Wir bitten Sie deshalb, gemeinsam mit den Kollegen von WerkZeugs Kreativ KG nach Wegen zu suchen, wie dieser bislang so gut besuchte Kommunikationsort weiterhin seinen Platz auf der Leipziger Buchmesse haben kann.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Le Blanc"