JIM-Studie 2014

Jugendliche glauben dem Netz weniger als Print

3. März 2015
von Börsenblatt
Welchen Medien trauen Jugendliche am meisten? Der gerade veröffentlichten JIM-Studie 2014 zufolge liegt die Berichterstattung in Tageszeitungen mit 40 Prozent vorn, gefolgt von Fernsehen und Radiomeldungen. Der Internetberichterstattung vertrauen die befragten Zwölf- bis 19-Jährigen kaum. Bücher werden von 39 Prozent der Jugendlichen täglich und von 16 Prozent wöchentlich bis 14-tägig gelesen, 19 Prozent lesen nie.

40 Prozent der befragten Zwölf- bis 19-Jährigen antworteten auf die Frage, welchen Medien sie im Falle einer widersprüchlichen Berichterstattung am ehesten Glauben schenken würden, mit: "Tageszeitungen". 26 Prozent fanden Fernsehberichterstattungen am vertrauenswürdigsten, 17 Prozent Radiomeldungen und nur 14 Prozent Internetberichterstattungen - auch wenn das Internet von den Jugendlichen mit 94 Prozent häufiger regelmäßig genutzt wird als Tageszeitungen (32 Prozent), Radio (73 Prozent) und Fernsehen (83 Prozent).

Bei den Jugendlichen, die Internetberichterstattungen am glaubwürdigsten halten, liegen mit je 16 Prozent "Spiegel Online" und "Google" als vertrauenswürdigste Quelle vorn, gefolgt von Wikipedia (15 Prozent).

Nur fünf Prozent lesen regelmäßig E-Books

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest hat in der neuen JIM (Jugend Information (Multi)Media) -Studie auch die Beschäftigung mit Büchern untersucht. Auch wenn der Anteil der regelmäßigen Leser kleinen Schwankungen unterliegt, bewegt er sich immer um die 40 Prozent-Marke. Der Studie zufolge liest jedes zweite Mädchen, aber nur jeder vierte Junge regelmäßig Bücher. Beim Anteil der Nichtleser (19 Prozent lesen nie Bücher) sind Jungen mit 26 Prozent mehr als doppelt so stark vertreten wie Mädchen (11 Prozent); der höchste Anteil der Nichtleser mit 23 Prozent findet sich bei den 16- bis 17-Jährigen.

Nach den Erkenntnissen der JIM-Studie 2014 haben sich E-Books noch nicht im Alltag der Jugendlichen durchgesetzt. Nur fünf Prozent lesen regelmäßig E-Books (Mädchen: 8 Prozent, Jungen: 3 Prozent), 18 Prozent selten (Mädchen: 21 Prozent, Jungen: 15 Prozent).

Jungs lesen kürzer

Zum zweiten Mal wurde in der JIM-Studie auch die Lesedauer der Jugendlichen erfasst. Demnach verbringen sie nach eigener Einschätzung durchschnittlich verbrin 61 Minuten pro Tag (Montag bis Freitag) mit dem Lesen von Büchern, wobei Mädchen (75 Minuten) deutlich länger als Jungen (48 Minuten) lesen. Auffällig ist nach den beobachtungen der Forscher, dass die Lesedauer der Mädchen
(2013: 74 Minuten) konstant geblieben sei, während die der Jungen (2013: 56 Minuten) um acht
Minuten abgenommen habe.