Milliardenverluste durch Ladendiebstahl

13. Juni 2007
von Börsenblatt
Durch Ladendiebstahl entsteht dem Einzelhandel pro Jahr ein Verlust von zwei Milliarden Euro. Dies zeigt eine aktuelle Studie des EHI Retail Institute.
Der Studie zufolge betragen die Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel knapp 3,9 Milliarden Euro. Dem Staat entgehen dadurch jedes Jahr ungefähr 400 Millionen Euro Mehrwertsteuer. Obwohl die Inventurdifferenzen um durchschnittlich acht Prozent zurückgegangen sind, investiert der Handel nach wie vor etwa eine Milliarde Euro in Präventiv- und Sicherheitsmaßnahmen. Verbesserte Warenwirtschaftssysteme, genauere Bestandszahlen, gezieltere Auswertungen, verstärkte Sicherheitstechnik wie Kamera- und Videotechnik und Mitarbeiterschulungen tragen laut EHI-Studie zur Eindämmung des Diebstahls bei. Dennoch erwarten die Unternehmen eine Zunahme der Kriminalität in fast allen Bereichen, insbesondere beim organisierten Ladendiebstahl. Nach Angaben des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) ist fast ein Drittel der Ladendiebe jünger als 18 Jahre, der Anteil weiblicher Tatverdächtiger liegt bei 39 Prozent. Schwerpunkte für Ladendiebe sind Großstädte: Über die Hälfte der Taten werden in Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern verübt. Auch wenn die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik einen Rückgang von 5,4 Prozent der angezeigten Ladendiebstähle bestätigt, sind die tatsächlichen Verluste durch Ladendiebstahl mit fast zwei Milliarden Euro unverändert hoch. An der EHI-Studie haben sich 73 Unternehmen mit insgesamt über 13.000 Verkaufsstellen beteiligt.