Glosse

Die Qual des Sammelns

27. Juni 2007
von Börsenblatt
Wer kennt das nicht, das Zweifeln an sich selbst, wenn man mit etwas Abstand seine Büchersammelleidenschaft betrachtet. Fast tröstlich fand ich es da, in diversen Internetforen Leidensgenossen zu finden und auch liebevolle, treffende Bezeichnungen, wie zum Beispiel SUB.
Sie wissen nicht was SUBs sind? Stapel ungelesener Bücher. Hand auf´s Herz: haben Sie auch SUBs? Aber es gibt natürlich Steigerungsformen davon: RUB, Regal ungelesener Bücher, und ZUB, Zimmer ... Sorge bereitet mir jedoch die mögliche Steigerungsform HUB, Haus ungelesener Bücher. Mal abgesehen davon, dass ich mir kein Haus leisten kann, welche Verschwendung von Geld wäre das denn, wenn man bedenkt, wie viele Bücher man davon kaufen könnte. Gerade, wenn ich da an meine Liste der noch zu kaufenden Bücher denke, etwa von meinen schreibwütigen Lieblingsautoren wie Terry Pratchett oder Stephen King. Bei all dem was ich noch lesen will bzw. fast zwanghaft lesen muss, fällt es mir inzwischen manchmal schon schwer überhaupt zu lesen. Bin ich etwa schon verrückt? Gibt es für Leute wie mich schon Selbsthilfegruppen? Oder existiert eventuell helfende Fach­literatur zum Thema? Aber nein, das würde mir kaum was bringen. So ein Ratgeber würde ja erstmal auf einem meiner diversen SUBs landen.