Lesermail

Probleme der BAG

13. Juli 2007
von Börsenblatt
"Nachdenkliche Kollegen hatten in der Hauptversammlung wohl mehrfach Anlass, irritiert den Kopf zu schütteln. Was die Probleme der BAG betrifft, scheint jedenfalls ein Kommentar angebracht", schreibt Andreas J. Meyer vom Merlin Verlag in einem Leserbrief.
Hier der Brief im Wortlaut: "Der Versuch der Selbstrettung durch das einleuchtende und wirtschaftlich gagngbare Genusscheinmodell wurde mehrheitlich abgelehnt. Das ist nicht verwunderlich, denn den Meisten kommt das Verfahren spanisch vor, weil sie es nicht kennen. Sie vertrauen eher dem unternehmerischen Ehrgeiz von Verbandsfunktionären, obwohl von deren wirtschaftlicher Tüchtigkeit bemerkenswerte Ergebnisse kaum bekannt geworden sind. Ganz im Gegenteil. Nun bleibt also uns Uralt-BAG-Genossen nur ein streng auf 25 Prozent begrenzter GmbH-Anteil. Ein Zehntelprozent mehr wurde kategorisch angelehnt, denn das hätte eine "Sperrminorität" ausgelöst, Man hört die Verbands-Betriebswirte ihre Binsenwahrheiten verkünden. Es handelt sich aber um ein Innenverhältnis in ein-und-demselben Verbandskonzern, der insgesamt dazu da ist, die Interessen der Verbandsmitglieder zu vertreten. Ist man also so weit gekommen in diesem verband, dass man befürchten muss, ein teil der Mitglieder könnte Anlass haben oder bekommen, andere Mitglieder per Sperrminorität daran zu hindern, für das Wohl der Gesamtheit vernünftig tätig zu werden? Oder ist es nicht einfach so, dass das Wirtschaftsunternehmen des Verbands sich von den mitgliedern des Verbands nicht hineinreden lassen will in die Preisgestaltung und andere, die Nützlich- oder Überflüssigkeit für die Mitglieder betreffenden Entscheidungen? Die BAG ist über Jahrzehnte eine für die ganze Branche segensreiche genossenschaftliche Einrichtung im Umfeld des Börsenvereins gewesen; jetzt wird sie mehrheitlich dem Wirtschaftsunternehmen des Börsenvereins gehören, das seine Geschäfte auf dem Rücken der Mitglieder macht."