»Der Beschluss des Ausschusses für den Zwischenbuchhandel geht von 98 Prozent der deutschen Barsortimentstitel aus. Das ist noch nicht der Fall.« Denselben Kurs fährt Libri-Chef Holger Bellmann, für den die neue Systematik erst dann auf die Tagesordnung kommt, wenn annähernd alle Titel von den Verlagen dem VLB neu gemeldet worden sind. Im Übrigen sagte Bellmann, ihm sei »nicht bekannt, dass Media Control auf die neue WGS umstellen will«.
Erstaunlich dabei: In der Expertenrunde, die die neue Systematik im Auftrag des Börsenvereinsvorstands in den vergangenen Monaten diskutiert und erarbeitet hat, saßen Vertreter aller Sparten. Die Anregungen und Verbesserungsvorschläge des Zwischenbuchhandels seien selbstverständlich eingearbeitet worden, bestätigte ein Teilnehmer der Task Force.
Mit dem Ergebnis sind die beiden großen Barsortimente aber dennoch nicht zufrieden. So verweist Bellmann auf »systematische Probleme« der neuen Liste. Bei einem Gespräch in Frankfurt in der kommenden Woche sollen offene Fragen diskutiert werden.
Derzeit sieht es allerdings so aus, dass die Buchbranche vorläufig mit zwei Warengruppensystemen arbeiten wird: das bisherige System, das die Barsortimente einsetzen, und das neue System, das die Verlage als Grundlage für ihre Titelmeldungen an das VLB verwenden. Auf die Qualität der Media-Control-Zahlen hat der Konflikt zwar keine Auswirkungen, die Situation könnte dennoch unübersichtlich werden. Vor allem für den Buchhandel, der sich entscheiden muss, auf welcher Basis er seine Daten künftig pflegen soll.
