Elektronisches Publizieren

Amazons und Googles E-Book-Herbstoffensive

11. September 2007
von Börsenblatt
Das Geheimnis um das neue E-Book-Lesegerät von Amazon soll demnächst gelüftet werden. Nach Informationen der »New York Times« ist die Markteinführung des in Branchenkreisen »Kindle« getauften Geräts für Oktober geplant. Google plant gleichzeitig, so die Zeitung, in Zusammenarbeit mit Verlagen den kostenpflichtigen Zugang zu digitalen Vollversionen ihrer Titel.
Weder Amazon noch Google wollen sich derzeit über ihre Pläne äußern. Das »Kindle« unterscheidet sich laut »New York Times« in einem wesentlichen Punkt von früheren E-Book-Lesegeräten: Es verfügt über eine Schnittstelle, die eine drahtlose Verbindung zur Website von Amazon.com herstellt und damit den Download von Büchern ohne Umweg über den PC ermöglicht – prinzipiell von jedem Ort aus. Das »Kindle« wird voraussichtlich zwischen 400 und 500 US-Dollar kosten. Das Google-Programm sieht vor, dass Verleger die Preise für die Nutzung ihrer digitalen Titel selbst festlegen und Google am Erlös beteiligen. Bisher hat Google immer nur Auszüge urheberrechtlich geschützter Titel ins Netz gestellt. Die »New York Times« erwartet nicht, dass die neuen E-Book-Angebote einen nennenswerten Anteil des jährlichen Buchmarktumsatzes von 35 Milliarden Dollar erobern werden.