Presseschau

Autorin protestiert gegen Goldmann, Jörg Fauser, Knut Hamsun

15. November 2007
von Börsenblatt
"Für Deutschland hat der Goldmann-Verlag nicht nur den Titel ins Klischee gezogen, sondern auch das Cover-Bild", schreibt Thomas Lindemann in der "Welt" über die deutsche Ausgabe von Ragnhild Moes neustem Roman. Weitere Themen: Jörg Fauser Themenwoche und Knut Hamsun .
Thomas Lindemann erklärt in der "Welt", warum die norwegische Autorin Ragnhild Moe gegen ihren deutschen Verlag Goldmann protestiert: "Wenn derselbe Verlag nun ein ähnlich nennenswertes und aufregendes Werk in den Sex-Ecken der Buchläden verkommen lässt, wollte er Deutschland vielleicht nur die Wut ersparen, das hier keine Autorin soviel wagt. Hätte eine Deutsche so schockierend und progressiv geschrieben, säße sie längst in allen Talkshows." Christoph Schröder hat sich für die "Frankfurter Rundschau auf der Jörg Fauser-Themenwoche in Frankfurt umgeschaut: "Wie nähert man sich von offizieller Seite einem Dichter, zu dessen Prinzip es stets gehört hat, alles Offizielle abzulehnen? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder gar nicht, oder indem man diesen Umstand einfach ignoriert." In Oslo streitet man sich darüber, ob ein Platz den Namen des Nobelpreisträgers Knut Hamsun tragen soll", schreibt Aldo Keel in der "NZZ": Den Christian-Frederik-Platz beim Hauptbahnhof möchten sie in Knut-Hamsun-Platz umtaufen. Hamsun lebte als junger Mann in der Nähe des Platzes, der später ein Treffpunkt der Drogensüchtigen wurde. Aber auch die Hauptfigur des ersten skandinavischen Grossstadtromans «Hunger», Hamsuns fulminantem Durchbruch, durchstreifte diese Gegend. Die Reaktionen sind kontrovers. Eine solche Ehrung könne als Bagatellisierung der Pflicht verstanden werden, die Menschenrechte und das Land in kritischen Zeiten zu verteidigen, mahnt der konservative Ex-Premier Kåre Willoch. Den Namen Christian Frederiks, der sich 1814 um die Selbständigkeit Norwegens verdient gemacht habe, durch den Namen eines Nazis zu ersetzen, wäre ein fatales Signal. Feuer und Flamme ist hingegen die für die Stadtentwicklung zuständige Stadträtin."