Recht und Gesetz

Urteile nach "Esra"

1. Februar 2008
von Börsenblatt
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe weist die Klagen wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte gegen das Theaterstück "Ehrensache" von Lutz Hübner und Friedrich Mahlmanns Roman "Pestalozzis Erben" zurück.
Als Vorlage für sein Theaterstück dienten Hübner die Ereignisse um die Tötung der damals 14-jährigen Tochter der Beschwerdeführerin. Die Mutter des Mädchens rügt eine Verletzung des postmortalen Persönlichkeitsrechts ihrer Tochter. Im anderen Fall richtet sich die Verfassungsbeschwerde gegen die Veröffentlichung des autobiografischen Romans "Pestalozzis Erben". Die beiden Beschwerdeführer, die Lehrer sind oder waren, sehen sich durch die Darstellung bestimmter Lehrer in dem Roman, die Ähnlichkeiten zu ihnen aufwiesen, in ihrer Ehre verletzt. "Mit ihrem Vorbringen, die Tochter bzw. die Lehrer würden vom Autor verzerrt und dadurch einseitig negativ dargestellt, machen die Beschwerdeführer dem Autor gerade die Fiktionalität seines Werks zum Vorwurf. Damit, dass sie erkennbar Vorbilder der dargestellten Figuren sind, ist noch nicht gesagt, dass das Werk seinem Zuschauer oder Leser nahe legt, alle Handlungen und Eigenschaften dieser Figuren dem getöteten Mädchen oder den beiden Lehrern zuzuschreiben", heißt es in der Begründung zur Ablehnung der Klagen.