Bücherwagen

»Unser Ziel ist es zu rationalisieren«

11. März 2008
von Börsenblatt
Lange wurde darüber spekuliert, jetzt nimmt es konkrete Formen an: KNV und Libri starten einen Pilotversuch mit dem Ziel, ihre Bücherwagendienste zusammenzulegen. KNV-Chef Frank Thurmann im Interview mit Boersenblatt.net über Details der Kooperation.
Wann wird der Pilotversuch im Großraum Berlin starten? Thurmann: Wir planen, dass ab Juni die bisher getrennten Zustell- und Abholtouren im Großraum Berlin von KNV und Libri/Booxpress und KNV gemeinsam erfolgen. Wie geht es anschließend weiter? Thurmann: Der Pilotversuch soll ein halbes Jahr laufen und ist ergebnisoffen angelegt. Hat sich die Zusammenarbeit bewährt, wird sie möglicherweise auf weitere Ausliefergebiete ausgedehnt. Wenn nicht, fahren die Unternehmen wieder getrennt wie bisher. Welche Folgen hat die Zusammenlegung für das Sortiment? Thurmann: Unser Ziel ist es, zu rationalisieren und zu optimieren. Einschränkungen für den Buchhändler soll es nicht geben, es kommt allenfalls zu geringfügigen Verschiebungen bei den Anlieferzeiten. Gibt es kartellrechtliche Bedenken? Thurmann: Nein. Kartellrechtlich ist diese Kooperation nicht relevant. Hier geht es lediglich um einen Test mit einem gemeinsamen Dienstleister zur Optimierung der "letzten Meile“, also den Weg nach den Umschlagstationen. An eine Zusammenarbeit zwischen KNV und Libri bei den Verteilzentren ist also nicht gedacht? Thurmann: Wir reden von einem Pilotversuch als Reaktion auf die ständig steigenden Kosten im Transportbereich und dem Wunsch der Branche nach Rationalisierung im Verkehr. Darüber hinaus ist keine Zusammenarbeit geplant. Werden die Barsortimente Umbreit und Könemann mit eingebunden? Thurmann: Wir haben die beiden Unternehmen über den Pilotversuch informiert. Über eine Zusammenarbeit möchte ich derzeit nicht spekulieren. Interview: Eckart Baier