Leser-Mail

"So läuft das nicht!"

24. Juli 2015
von Börsenblatt
Hans - Henning Orthey (Buchhandlung am Markt, Lüneburg) fordert, dass Verlage, die Ihre Bücher nicht über den Buchhandel vertreiben, auch nicht im Kundenmagazin "Bücherbox“ werben dürfen. Hier die Leser-Mail im Wortlaut:
Der Börsenverein gibt als MVB in Zusammenarbeit mit der avj die "Bücherbox" heraus. Es ist ein durchaus lobenswertes Unterfangen, dem Buchhandel damit ein umfassendes und ansprechend gestaltetes Kundenmagazin für den Bereich Kinder- und Jugendbücher an die Hand zu geben. Allerdings ist es völlig unverständlich und sogar widersinnig, wenn dort buchhandelsfeindliche Unternehmen ihre Werbeplattform finden. So geschehen in der Ausgabe 2008, in der auf der 3.Umschlagseite in der Anzeige der Finken Verlag GmbH aus Oberursel sogar zu lesen ist: "LOGICO gibt es nur direkt beim Verlag. Nicht im Handel erhältlich". Der gutgläubige Buchhändler möchte seinen Kunden - für sie kostenlos - Kaufempfehlungen andienen und erwirbt dazu gegen Euro diese Magazine. Nun kann es nicht sein, dass er mit seinem guten Geld Werbung gegen den Buchhandel unterstützt! Dieser Widersinn müsste sogar dem Herausgeber auffallen und er dergleichen sofort unterbinden. Mitnichten! Die zuständige Stelle bei Börsenverein/MVG/avj bedauert diesen Zustand, sieht aber keine Möglichkeit - und wohl eher keine Notwendigkeit -, derlei Unsinn für die Zukunft zu verhindern. Dabei wäre eine Ausschlussklausel z.B. bei Nichtlieferung über den Handel u.ä. ein klares Signal für die Positionierung der "Bücherbox", die ansonsten nach der gelungenen Überarbeitung einen guten Eindruck macht. Für uns und für ähnlich denkende Buchhändler stellt die Haltung des Herausgebers (Börsenverein) einen Affront dar. Hier soll der Buchhändler offenbar als dummer August buchhandelsfeindliche Werbung bezahlen und an seine Kunden transportieren - so läuft das nicht!