Verlage

Aufbau-Verleger meldet Insolvenz an

30. Mai 2008
von Börsenblatt
Die Berliner Aufbau-Verlagsgruppe geht in die Insolvenz. Verleger Bernd F. Lunkewitz habe sich entschieden, ein entsprechendes Verfahren beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wegen Überschuldung zu beantragen, heißt es in einer Mitteilung des Verlags. Die Geschäftsführung des Verlags will offenbar weiter machen: "Der Aufbau-Verlag setzt auf die Solidarität seiner Autoren, Mitarbeiter und Partner, um aus dieser vom Verleger durchaus abwendbaren Insolvenz möglichst unbeschädigt hervorzugehen", heißt es in einem von Tom Erben und René Strien unterzeichneten Schreiben.
"Der bisherige Aufbau-Verleger Bernd F. Lunkewitz hat heute im Namen des Verlages eine dpa-Meldung über die Insolvenz der Verlagsgruppe veranlasst. Die Geschäftsführung stellt anlässlich dieser nicht abgestimmten Meldung am heutigen Freitag einen Insolvenzantrag, da der Verleger damit deutlich gemacht hat, zu seinen Zusagen über eine Freistellung des Verlages von den Ansprüchen gegen die Treuhand sowie über die Finanzierung des Verlages nicht stehen zu wollen", so die Mitteilung des Verlags. Das Bestreben der bisherigen Geschäftsführung sei es, den Verlag zu erhalten, zumal sie in weiten Bereichen die Rechtsauffassung des ehemaligen Verlegers nicht teilen kann. Dies betreffe vor allem die Existenz von Ansprüchen, die sich aus dem Fehlverhalten der Treuhand/BvS im Zusammenhang mit der Privatisierung des Aufbau-Verlages ergeben. So sei die Aufbau Verlagsgruppe GmbH nach Auffassung der Geschäftsführung keineswegs eine leere Hülle, sondern besitze sämtliche hochkarätigen Rechte, die sie im Laufe ihrer 17jährigen Tätigkeit am Markt erworben oder selbst geschaffen habe.