Marcel Beyer wird für sein literarisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Der Preis ist in diesem Jahr mit 50.000 Euro dotiert.
Die Begründung der Jury:
»Die Jury ehrt den Lyriker und Romancier Marcel Beyer für seine sprachlich versierte und psychologisch komplexe Auseinandersetzung mit den langen Schatten der deutschen Vergangenheit. Er hat das Verhältnis von Erinnerung und Erfindung, Verschweigen und Vergessen in immer neuen Versuchsanordnungen ästhetisch ausgelotet und die große Geschichte im Spiegel individueller Schicksale reflektiert. Recherche, Analyse und Fiktion gehen in seinen Büchern eine subtil komponierte und atmosphärisch dichte Verbindung ein, wobei die literarische Rekonstruktion der Vergangenheit die Bedingungen des Erinnerns immer mitreflektiert. Beyers Romane sind poetische Resonanzräume für die Stimmen der Toten; imaginäre Raumerweiterungen, deren Präzision und Musikalität stets dem Klangbewußtsein und der sprachlichen Ökonomie des Lyrikers geschuldet sind.«
Veröffentlichungen (in Auswahl):
Das Menschenfleisch. Roman. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1991
Flughunde. Roman. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1995
Falsches Futter. Gedichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp1997
Spione. Roman. Köln: DuMont 2000
Erdkunde. Gedichte, Köln: DuMont 2002
Nonfiction. Köln: DuMont 2003
Vergeßt mich. Köln: DuMont 2006
Kaltenburg. Roman. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008