So hat’s geklappt – Berufseinsteiger und ihre Erfahrungen

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Viele Wege, ein Ziel: Zwei frische Verlagsmitarbeiter und ein Jungbuchhändler erzählen am 13. März auf dem „Karrieretag: Buch + Medien“ während der Leipziger Buchmesse 2009 über ihre Wege in den Beruf und geben viele hilfreiche Tipps über Studium und Ausbildung hin zur Berufsqualifikation und Vorstellungsgespräch.
Was ist der richtige Einstieg in den Beruf? Welche Voraussetzungen braucht man? Gesa Junk, Juniorlektorin beim Goldmann Verlag, Lektorin Julia Strysio vom Prestel Verlag und Jan-Wilhelm Förster, Leiter der Sprachenabteilung im Kulturkaufhaus Dussmann, erläutern, wie sie es geschafft haben einen Fuß in der Buchbranche zu fassen.

Gesa Junk begann ihre Karriere beim Goldmann Verlag mit einem schlichten Volontariat und hat sich im Laufe der Jahre zur Juniorlektorin im Bereich Sachbuch entwickelt. „Ich hab mich für den Bereich Sachbuch entschieden, weil es spannend ist mit verschiedenen Themen zu arbeiten. Außerdem wollte ich mir den Spaß am Roman nicht kaputt machen“, so Junk. Vor ihrem Volontariat hat Junk vieles studiert, z.B. Geisteswissenschaften, und hat unter anderem auch eine Vielzahl an Praktika absolviert.
Für Julia Strysio fiel der Einstieg in den Preste Verlag sehr Turbulent aus. Sie begann ihre Ausbildung in der Zeit während der Messevorbereitungen. Aber trotz einer Woche Stress und Wirbel war der Einstieg ideal, weil die Buchmesse die beste Gelegenheit bot, ihre Kollegen näher kennenzulernen. Nach der Ausbildung fing sie in der Lizenzabteilung an und bekam später ein Angebot ins Lektorat zu wechseln.
Einen leichten Start in seine Ausbildung hatte Jan-Wilhelm Förster. Er hat schon als Student immer wieder beim Kulturhaus Dussmann ausgeholfen.

Was die Qualifikation für eine Einstellung in den Beruf betrifft, waren sich die drei Diskussionspartner von vornherein einig: Lust zu arbeiten und Berufserfahrung! Es ist nicht zwingen alle Erfordernisse einer Stelle erfüllen zu müssen, wichtig ist die Motivation und das Interesse an Weiterbildung, eine Wissensdurst und persönliches Engagement. Empfohlen wird auch, vor der Bewerbung in das Berufsfeld reinzuschnuppern. Dies ist am besten über einige Praktika möglich, außerdem bringt es Berufserfahrung.

Eine erfolgreiche Bewerbung führt zu einem Vorstellungsgespräch. Dort gilt es zu zeigen, dass man den Job wirklich möchte. Am besten man informiert sich über den Betrieb und kann somit nicht nur sich selbst darstellen sondern auch mit Fragen auf seinen Gegenüber eingehen. Julia Strysio hat während ihres Vorstellungsgesprächs damit gepunktet, dass sie das Verlagsprogramm genaustens kannte und somit Vergleiche zu anderen Verlagshäusern ziehen konnte.

Weiterhin raten die Gesprächspartner den Bewerbern Flexibel zu sein. „Es kommt nicht darauf an, auf Anhieb die passende Stelle zu finden. Entscheidend ist eher, erstmal drin zu sein“, so Gesa Junk.

Auf die Frage, ob ein Studium eine gute Vorbereitung auf einen Beruf in der Buchbranche ist, teilten die Teilnehmer die gleiche Ansicht: Ein breites Studium bringt sehr viele Handwerkzeuge, die man später braucht, aber das Praktische muss man sich peu à peu selbst beibringen. Über eine Ausbildung zum Buchhändler hat Jan-Wilhelm Förster folgende Meinung: „Als Buchhändler ist man in der Schnittstelle zwischen Verlag und Endkunde, deswegen ist eine Buchhändlerausbildung sehr qualitativ und bietet einen Einstieg in die Verlagswelt.“

Zum Schluss empfiehlt Gesa Junk die Plattform „Junge Verlagsmenschen“, auf der man viele nützliche Kontakte knüpfen und sich mit anderen Berufseinsteigern austauschen kann.