Hamburger Landgericht

Einigung im Streit um Kehlmann-Porträt in Sicht

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge bahnt sich zwischen dem Rowohlt Verlag und dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" im Streit um die Veröffentlichung eines Porträts über den Autor Daniel Kehlmann eine Einigung an. Beide Prozessparteien hätten heute vor dem Hamburger Landgericht zugestimmt, bis 18. August eine Einigung erzielen zu wollen.

Der Rowohlt Verlag hatte im Februar Klage gegen das Nachrichtenmagazin eingereicht, weil es eine Rezension über Daniel Kehlmanns neuen Roman "Ruhm" zwei Wochen vor dem Erstverkaufstag veröffentlicht hat. "Das sind wir auch unseren Kunden, den Buchhändlern, schuldig, die in einer unangenehmen Situation stecken, wenn der Kunde mit der Besprechung in der Hand in den Laden kommt, aber das Buch noch gar nicht zu haben ist", begründete Rowohlt Marketing- und Vertriebschef Lutz Kettmann diesen Schritt gegenüber boersenblatt.net. Für Rowohlt sei es wichtig, dass die Situation um den Erstverkaufstag ein für allemal geklärt werde, so Kettmann.

Der Vorsitzende Richter betonte heute offenbar, dass der Prozess keine Grundsatzentscheidung für den Umgang mit Sperrfristen liefern könne. Es lasse sich nicht klar trennen, in welchem Umfang der Beitrag als Porträt oder als Rezension anzusehen sei.