Ende August will Sony die beiden Reader "PRS-600 Touch Edition" und "PRS-300 Pocket Edition" auf den Markt bringen. Das bestätigte heute das Unternehmen, nachdem vorab Handbücher zu den Geräten im Internet aufgetaucht sind. Zunächst ist der Marktstart in den USA geplant. Zum Verkauf in Europa äußerte sich Sony nicht, allerdings ist der Vertrieb dort wahrscheinlich, da Handbücher für den Europa-Vertrieb aufgetaucht sind.
Mit den beiden Readern will Sony den Einsteiger- und Business-Markt abdecken. Hauptmerkmal der teureren PRS-600 Touch Edition ist das berührungssensitive Display. Leser können Seiten mit einem Fingerwisch umblättern und Notizen mittels Berührung, Stylus oder Touchsceen-Tastatur eingeben. Das Modell löst das bisherige Modell in dieser Klasse PRS-700 ab und soll 299 Dollar (etwa 208 Euro) kosten.
Der kleine Bruder, die PRS-300 Pocket Edition, dürfte für den deutschen Consumer-Markt besonders interessant sein. Das Gerät löst das auch hierzulande erhältliche Modell Sony PRS-505 ab und ist etwas kleiner als sein Vorgänger. Der Reader soll für 199 Dollar (etwa 140 Euro) auf den US-Markt kommen. Falls dieser Preis auch für Deutschland gilt, wäre das Modell um mehr als 100 Euro günstiger als der Sony PRS-505. Dieser Preis könnte für deutlich mehr Akzeptanz und bei den Konsumenten führen und das E-Book-Geschäft ankurbeln. Libri konnte auf Anfrage noch nichts dazu sagen, ob und wann das Gerät auf libri.de vertrieben wird.
In den USA fordern die günstigen Sony-Reader den Kindle heraus. Bekommt man doch für die 299 Dollar, die der Kindle derzeit kostet, bei Sony bereits die Luxus-Variante mit Touchscreen. Der Kindle DX mit fast doppelt so großem Bildschirm kostet sogar 489 Dollar.
Ein großes Manko haben allerdings beide Sony-Reader: Sie lassen sich nicht kabellos über Funk befüttern, wie etwa der Kindle oder die für die nächsten Monate angekündigten Reader von Plastic Logic oder Textr. Angeblich arbeitet Sony daran und will ein kabelloses Modell noch im Herbst herausbringen.
Sony will zudem die Preise für das Herunterladen von Buch-Bestsellern und Neuerscheinungen im eigenen Shop auf 9,99 Dollar senken (vorher: 11,99 Dollar) und macht Amazon somit auch bei den Inhalten Konkurrenz.
Die Preisoffensive sorgt für Unmut bei US-Buch-Verlagen. Sie sind laut einem Bericht der "New York Times" nicht bereit, ihre Bestseller Hardcover-Ausgaben parallel zum Verkaufsstart als 9,99-Dollar Digitalversion anzubieten. Laut New York Times überlegen einige Verlage, die E-Version von Bestsellern hinauszuzögern, damit die teureren Hardcover-Ausgaben länger verkauft werden.
