Italien/ Deutschland

White Star Verlag: Insolventer Bildbandspezialist findet Investoren

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Der italienische White Star Verlag ist pleite – abgewickelt wird das Unternehmen aber offenbar vorerst nicht: De Agostini Editore und der Private Equity Fund haben bereits Geld in ein Nachfolgeunternehmen gesteckt.

Die neue Edizioni White Star interessiert sich für die Aktiva des insolventen Unternehmens – und auch für das Geschäft der Tochterfirmen in Deutschland und Frankreich. Ob der Verlag jedoch tatsächlich den Vorgänger White Star SPA mit Haut und Haar (aber ohne Schulden) schlucken kann, ist noch offen. Darüber müsse die Gläubigerversammlung entscheiden, erklären die beiden Investoren. Der Termin: 22. Oktober.

In Deutschland hatte White Star 2005 eine Dependance in Wiesbaden gegründet, um den Vertrieb kümmerte sich seit 2008 Travel House Media (THM). Das Büro wurde zwar, wie berichtet, schon im Mai geschlossen, an der Kooperation mit THM wolle man aber festhalten, so Astrid Cotterli, Geschäftsführerin der nach wie vor bestehenden White Star Verlag GmbH. „Das Herbstprogramm erscheint mit zeitlicher Verzögerung“, sagt sie. „Aber es erscheint.“

Cotterli hofft auf neuen Schub durch das Weihnachtsgeschäft – darauf, dass das Geschäft wieder anläuft und Geld in die Kasse kommt. Wie es dann im Frühjahr weitergeht? „Wir müssen jetzt erst einmal unsere Kräfte sammeln“, meint Cotterli, die derzeit von Italien aus agiert. Zu Spekulationen, dass es zu einer Zusammenarbeit mit dem deutschen Ableger von De Agostini in Hamburg kommt, wollte sie sich nicht äußern.

Der White Star Verlag ist 1984 im italienischen Vercelli gegründet worden – von Valeria Manferto De Fabianis und Marcello Bertinetti. An der Spitze des neuen Unternehmens, das zu 65 Prozent dem Orlando Italy Fund und zu 35 Prozent De Agostini Editore gehört, stehen Stefano Romanengo (Chairman), Andrea Pasquino (CEO) und Andrea Trenti (CFO).