Auszeichnungen

Herta Müller erhält den Literaturnobelpreis

8. Oktober 2009
von Börsenblatt
Der Literaturnobelpreis 2009 geht an die deutschsprachige Schriftstellerin Herta Müller, teilt die Schwedische Akademie soeben mit. »Mittels der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit der Prosa zeichnet sie Landschaften der Heimatlosigkeit«, sagte der Ständige Sekretär Peter Englund. »Sie hat eine fantastische, kraftvolle Sprache voll unglaublicher Intensität – man ist schon nach einer Seite überwältigt davon. Es ist enorm präzise, wie sie das Leben und das Überleben unter einer Diktatur beschreibt.« Herta Müllers Roman »Atemschaukel«, im August bei Hanser erschienen, ist auch ein heißer Anwärter auf den Deutschen Buchpreis.

Ihre Werke sind auf Deutsch in den Verlagen S. Fischer, Hanser, Gollenstein, Rowohlt, Sachsinger, Supposé, Wallstein und Hörbuch Hamburg erschienen. Lieferbare Titel sind u.a.:

Atemschaukel. Hanser, 2009, 304 S., 19,90 Euro. Als Hörbuch bei Hörbuch Hamburg, 2009, CD, 24,95 Euro
Cristina und ihre Attrappe: oder Was (nicht) in den Akten der Securitate steht. Wallstein, Oktober 2009, 48 S., 9,90 Euro
Der Fuchs war damals schon der Jäger. Fischer Tb, 2009, 288 S., 9,95 Euro; Hardcover bei Hanser, 2009, 288 S., 19,90 Euro
Der Fremde Blick oder Das Leben ist ein Furz in der Laterne.
Wallstein, 3. Aufl. Oktober 2009, 9,90 Euro
Die Nacht ist aus Tinte gemacht: Herta Müller erzählt ihre Kindheit im Banat
. Supposé, 2009, CD, 24,80 Euro
Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt. Erzählung. Hanser, 2009, 112 S., 14,90 Euro; als Taschenbuch bei S. Fischer, 2009, 112 S., 8,95 Euro
Herztier. Hanser, 2007, 256 S., 21,50 Euro; als Taschenbuch bei Rowohlt, 1996, 256 S., 7,50 Euri, und bei S. Fischer, 2007, 256 S., 9,95 Euro
Collage Nr. 496 "Wenn einer fragt dann habe ich..."
Literaturtapete. Maria Sachsinger, 2007, 10 S., 29,90 Euro
Die blassen Herren mit den Mokkatassen. Hanser, 2. Aufl. 2005, 112 S., 17,90 Euro
Der König verneigt sich und tötet. Hanser, 3. Aufl. 2003, 208 S., 17,90 Euro, als Taschenbuch bei S. Fischer, 2008, 208 S., 9,95 Euro
Heimat ist das, was gesprochen wird: Rede an die Abiturienten des Jahrgangs 2001. Gollenstein, 2001, 48 S., 6,50 Euro
Im Haarknoten wohnt eine Dame. Rowohlt, 2000, 208 S., 29 Euro
Heute wär ich mir lieber nicht begegnet. Rowohlt, 1999, 240 S., 8,90 Euro
In der Falle. Drei Essays. Wallstein, Oktober 2009, 64 S., 9,90 Euro

 

Sekretär Peter Englund hatte gestern gegenüber der Nachrichtenagentur AP das Komitee als zu europa-orientiert bei der Auswahl der Preisträger kritisiert. Es gebe zahlreiche amerikanische Schriftsteller, die sich für die Auszeichnung qualifiziert hätten, meinte Englund.

Der Nobelpreis für Literatur ist mit rund zehn Millionen Kronen dotiert (1,1 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr erhielt der französische Romancier Jean-Marie Gustave Le Clézio die renommierte Auszeichnung, letzter deutscher Preisträger war Günter Grass (1999).
Die Mitglieder des Nobelpreis-Komitees sind alle Mitglieder der Schwedischen Akademie und werden für drei Jahre gewählt. Dem Komitee des Literaturnobelpreises gehören in diesem Jahr fünf Schriftsteller als Juroren an: Per Wästberg (Vorsitzender), Horace Engdahl, Peter Englund (ständiger Sekretär), Kjell Espmark, Katarina Frostenson und Kristina Lugn.

Die Nobelpreise werden am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Stockholm überreicht.

Literaturnobelpreisträger der vergangenen Jahre:
1998: José Saramago (Portugal)
1999: Günter Grass (Deutschland)
2000: Gao Xingjian (China)
2001: Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul (Trinidad)
2002: Imre Kertész (Ungarn)
2003: John Maxwell Coetzee (Südafrika)
2004: Elfriede Jelinek (Österreich)
2005: Harold Pinter (Großbritannien)
2006: Orhan Pamuk (Türkei)
2007: Doris Lessing (Großbritannien)
2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio (Frankreich)